Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden
Mitte (Oranienburger Vorstadt),
Chausseestraße 126.
Der jetzt 17 000 m² große F. wurde zunächst für die Dorotheenstädtische Gemeinde 1762 angelegt. Der 1777 in unmittelbarer Nähe gegründete Friedhof der Friedrichswerderschen Gemeinde wurde 1887 zur Bebauung des Grundstückes verkauft, die Gemeinde bestattete daraufhin ihre Toten auf dem F., der zwischen 1814 und 1826 dreimal vergrößert wurde. Dennoch mußte der F. in den 1860er Jahren zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden. Als 1889 die angrenzende Hannoversche Straße verbreitert werden sollte, wurden Teile des Geländes verkauft und u. a. die dort befindlichen Grabstellen der Philosophen Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel an ihren jetzigen Ruheort umgebettet. Im II. Weltkrieg wurde der F. teilweise zerstört. Einige Grabmale haben führende Künstler des preußischen Klassizismus geschaffen, wie Christian Daniel Rauch, Johann Gottfried Schadow, Karl Friedrich Schinkel, die auch hier beigesetzt sind. Auf dem Eingangsweg steht seit 1975 ein Marmorstandbild des Reformators Martin Luther (14831546) aus der Dorotheenstädtischen Kirche. Auf dem F. fanden und finden auch heute bevorzugt bedeutende Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und Politiker ihre letzte Ruhe. Dazu gehören: der Schriftsteller Johannes R. Becher, der Bildhauer Gustav Blaeser, der Vater der preußischen Industrie Wilhelm Beuth, der Philologe und Historiker August Boeckh, der Unternehmer August Borsig, der Dramatiker und Lyriker Bertolt Brecht, der Arzt Theodor Brugsch, der Politiker Johannes Dieckmann (18931969), der Komponist Hanns Eisler, der Regisseur Erich Engel, der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland, der Literaturwissenschaftler Werner Krauß (19001976), der Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff, der Erfinder Ernst Litfaß (18161874) , der Politiker Hans Loch (18981960), Gustav Magnus, der Schriftsteller Heinrich Mann (18711950), der Dramaturg Heiner Müller, der Politiker Otto Nuschke (18831957), die Schriftstellerin Anna Seghers (19001983), der Wissenschaftler Wolfgang Steinitz (19051967), der Komponist Rudolf Wagner-Régeny (19031969), Helene Weigel, Arnold Zweig (18871968). Außerdem befindet sich hier ein Gedenkstein für Widerstandskämpfer und NS-Opfer, wie Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnányi (19021945). Der F. steht unter Denkmalschutz.