Langhoff, Wolfgang

* 06.10.1901 Berlin,
† 25.08.1966 Berlin,
Schauspieler, Regisseur, Intendant.

L. spielte an Theatern verschiedener Städte und engagierte sich als Mitglied der KPD, bevor er 1933 verhaftet und in den Konzentrationslagern Börgermoor und Lichtenburg inhaftiert war. Am 31. 3. 1934 entlassen, flüchtete L. in die Schweiz. 1935 erschien in Zürich sein Buch „Die Moorsoldaten“. Diese Schilderung der Konzentrationslager veranlaßte das NS-Regime, ihm 1936 die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Von 1934 bis 1945 war L. Schauspieler am „Zürcher Schauspielhaus“, kehrte nach Kriegsende nach Deutschland zurück und übernahm im August 1946 die Intendanz des  Kontext: Deutsches Theater und Kammerspiele Deutschen Theaters. Als Regisseur klassischer Stoffe wie Faust I, Egmont, Kabale und Liebe, Wilhelm Tell u. a. sowie als Charakterdarsteller, so in Wallenstein und Vor Sonnenaufgang erwarb er sich Anerkennung im In- und Ausland. Er gilt als einer der bedeutendsten Theaterleute seiner Zeit. L. gehörte der Kulturkommission des ZK der SED an und zählte 1950 zu den Gründungsmitgliedern der  Kontext:  Akademie der Künste Akademie der Künste (DDR), deren Vizepräsident er von 1962 bis 1966 war. Am 6. 10. 1961 erhielt er die Ernennung zum Professor, zudem war er von 1959 bis 1966 Präsident des DDR-Zentrums des Internationalen Theaterinstitutes. Am 8. 9. 1965 wurde er zum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters ernannt. Schon 1950 im Zusammenhang mit der Noël-Field-Affäre war L. kurzzeitig von seinen Funktionen entbunden worden. 1963 wurde er schließlich als Intendant abgelöst. Er wirkte weiterhin als Schauspieler am Deutschen Theater und übernahm auch Rollen am  Kontext: Berliner Ensemble Berliner Ensemble. Beigesetzt wurde er auf dem  Kontext: Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden. Vor dem Deutschen Theater erinnert eine Büste an ihn und in Marzahn wurde eine Straße nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html