F. war bereits ein bekannter Philosoph, der gerade im Atheismusstreit seine Professur in Jena verloren hatte, als er 1799 nach Berlin kam. Mit Unterbrechungen wurde Berlin nach Jena zum Hauptplatz seiner philosophischen Arbeit und Wirkung. Hier entwickelte er seine Staatstheorie im Geschlossenen Handelsstaat (1806) und in der Rechtslehre (1812). 1804/05 hielt er Privatvorlesungen über die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters und 1807/08 seine Reden an die deutsche Nation in der Akademie der Wissenschaften. 1810 übernahm F. den Lehrstuhl für Philosophie an der neugegründeten Universität (heute Humboldt-Universität). 1811 erster frei gewählter Rektor, überwarf er sich mit allen Gruppierungen an der Universität und bat schon im Februar 1812 um seine Entlassung. F. wohnte von 1800 bis 1806 Neue Promenade 910, später in der Friedrichstraße 139, wo er 1814 an Typhus verstarb. Beigesetzt ist er auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden (Ehrengrab). Die Fichtestraßen in Kreuzberg, Treptow und in Reinikkendorf sowie der Fichteplatz in Treptow sind nach ihm benannt. Bis zum Abriß seines Wohnhauses Neue Promenade 910, befand sich hier eine Gedenktafel.