Berlins erstes Städtisches Krankenhaus entstand zwischen 1868 und 1874, u. a. dank des Einflusses von Heinrich Kochhann und Rudolf Virchow (18211902).
Ein Legat Jean Jaques Fasquels ( 1864) über 50 000 Taler, das bis 1868 befristet war, ermöglichte den Bau. Die ursprünglichen Bauten entwarf das Architektenbüro Gropius & Schmieden (Martin Gropius, Heino Schmieden) als Pavillonsystem mit Verwaltungstrakt und Wirtschaftsgebäuden in der Hauptachse, sechs seitlich gelegenen zweigeschossigen Krankenpavillons, östlich mit Torgebäude sowie Desinfektions- und Leichenhaus und südlich durch zwei Infektionspavillons vervollständigt. Die mit hellroten Ziegeln verblendeten Mauerwerkbauten wurden gegliedert durch waagerechte gelbe Ziegelstreifen und mit Terrakotten reich verziert. Vom gleichen Architektenbüro wurde 1875/76 ein Pflegerinnenhaus, 1881/82 ein Operationshaus und 1897 ein Röntgenkabinett gebaut. Magistratsoberbaurat Meurer sorgte durch Umbau und Aufstockung dafür, dass 1926/27 aus einem Pavillon ein Bettenhaus für die Innere Medizin und 1934/35 das heute noch erhaltene halbrunde Röntgenhaus nahe dem Badehaus entstanden. Von 1933 bis 1945 hieß das K. Horst-Wessel-Krankenhaus. Im Zweiten Weltkrieg bis zu 75 % zerstört, blieben nach Wiederherstellung von den ursprünglichen Bauten Haupteingang, Röntgenhaus, Kinderstation und Diphtheriepavillon sowie der Portikus des Gynäkologie-Gebäudes erhalten. 19501955 entstanden die Frauenklinik, ein Bettenhaus, gestaltet als sechsgeschossige verputzte Mehrflügelanlage. Schon ein Jahr später wurde letztere durch eine dreigeschossige Anlage in der Form ergänzt, dass zwei U-förmige Höfe entstanden. In den 1970er und 1980er Jahren entstanden die Kinderpoliklinik, das Schwesternwohnheim und die Apotheke. Die Frauenklinik wurde rekonstruiert und erweitert. Zu den Spezialabteilungen, die hier entstanden, zählen 1968 die Gefäßchirurgie, 1969 das erste Nierentransplantationszentrum der DDR, 1981 die Nuklearmedizin. Bis Mitte 2002 wird an der Landsberger Allee, an Stelle des abgerissenen, ein neuer Untersuchungs- und Behandlungstrakt fertiggestellt. Zu den Ärzten, die hier wirkten, zählen Joachim Berndt, Heinrich Boruttau, Wilhelm Braun, Franz Büchner, Alexander von Domarus, Carl Friedländer, Paul Fürbringer, Eugen Hahn, Heinz Kalk, Moritz Katzenstein, Heinrich Klose, Heinrich Lippmann, Moritz Mebel, Ludwig Pick, Willibald Pschyrembel, Paul Friedrich Richter, Leopold Riess, Wilhelm Schaack, Max Schede, Fritz Schiff, Ernst Stadelmann, Friedrich Trendelenburg, Hans Wildegans und Alfred Wolff-Eisner. Seit 01.01.2001 gehört das K. zu den Vivantes Kliniken für Berlin GmbH. Weitergeführt wird die Lehranstalt für technische Assistenten in der Medizin am Krankenhaus. Es ist das einzige Krankenhaus in Friedrichshain. Das Bauensemble ist denkmalgeschützt.