Kalk, Heinrich Otto (Heinz)

* 01.07.1895 Frankfurt/Main,
† 04.02.1973 Kassel,
Mediziner.

1927 kam K. an die Charité, wo er bis 1934 als Oberarzt an der II. Medizinischen Universitätsklinik wirkte. Daneben lehrte er ab 1928 (Habilitation) als Privatdozent und ab 1933 als Professor für innere Medizin an der Berliner Universität. 1934 übernahm er als Direktor die II. Innere Abteilung im Horst-Wessel-Krankenhaus ( Kontext: Krankenhaus im FriedrichshainKrankenhaus im Friedrichshain). Bahnbrechend für die Medizin wurde das von K. entwickelte Verfahren der Laparoskopie (Bauchspiegelung), 1936 zum ersten Mal im Krankenhaus im Friedrichshain vorgeführt. Damit erhielten Internisten die Möglichkeit, den Bauchraum für die Diagnostik direkt sichtbar zu machen und eine klinische Pathologie der Leberkrankheiten zu erarbeiten. Im Zweiten Weltkrieg war er als Arzt für die Luftwaffe und nach 1945 als leitender Arzt im Städtischen Krankenhaus Berlin-Hohengatow (1946/47), der Zentralkliniken in Göppingen (1948/49) und des Stadtkrankenhauses in Kassel (1949–1963) tätig. Nach der Pensionierung 1963, schuf er in Bad Kissingen eine Spezialklinik für Leberkrankheiten, die er bis 1971 leitete. K. wurde vor allem bekannt durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Magen-, Darm-, Leber-, Gallenblase- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Ärzte im Bereich der Inneren Medizin und als internationaler Fachmann von Rang für Leber- und Gallenwegserkrankungen. Als Ehrenmitglied gehörte er zahlreichen aus- und inländischen medizinischen Gesellschaften an. 1960 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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