Sch. war 1945/46 der erste Ärztliche Direktor und Chefarzt der Chirurgischen Abteilung am Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zusammen mit sowjetischen Sanitätsoffizieren, Schwestern und Ärzten wurde unter seiner Leitung die Arbeit im bis zu 75 % zerstörten Krankenhaus wieder in Gang gebracht. Von 1260 vor dem Krieg vorhandenen Betten konnten selbst unter Ausnutzung der Keller und Korridore nur 665 für eine behelfsmäßige Unterbringung genutzt werden. Den Bemühungen des Direktors und seiner Mitarbeiter war es zu verdanken, dass in den ersten zwölf Monaten nach Kriegsende schon 11 344 Patienten versorgt werden konnten. Sch. war wahrscheinlich 1945 mit der Roten Armee nach Berlin gekommen. Seine Vorfahren waren Ende des 18. Jahrhunderts aus Preußen nach Mitau/Kurland (heute Lettland) eingewandert. Er hatte Medizin in St. Petersburg studiert, sich 1916 habilitiert und war seit 1927 Dekan an der Medizinischen Hochschule Leningrad sowie Direktor der Chirurgischen Fakultätsklinik gewesen.
Krankenhaus 