Mebel, Moritz

* 23.02.1923 Erfurt,
Mediziner.

M. emigrierte 1933 mit seinen Eltern in die UdSSR und studierte hier Medizin. Von 1945 bis 1947 war er als Offizier in der Abteilung Propaganda der SMAD in Halle und Merseburg. 1951 bis 1954 arbeitete M. am Krankenhaus Keila (Estland), anschließend erhielt er eine Aspirantur in Moskau. Nach seiner Promotion 1958 siedelte er in die DDR über, wo er ab 1958 als Urologe in Leitenden Funktionen an der Charité (1958–1960) und dem Städtischen Hufelandkrankenhaus (1960–1962) tätig war. 1962 wurde M. Chefarzt der Urologischen Klinik und Poliklinik am Städtischen  Kontext: Krankenhaus im FriedrichshainKrankenhaus im Friedrichshain. Unter seiner Federführung wurde das erste Nierentransplantationszentrum der DDR geschaffen, 1967 erfolgte die erste Nierentransplantation. 1982 übernahm M. die Leitung der Urologischen Klinik der Charité (Mitte), die er bis 1988 inne hatte. Daneben lehrte er seit 1963 an der Akademie für Ärztliche Fortbildung (Lichtenberg) und 1970 bis 1990 als ordentlicher Professor für Urologie an der Humboldt-Universität. M. wirkte zudem von 1967 bis 1971 sowie 1990 als Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung von Berlin und ab 1971 als Kandidat und von 1986 bis 1989 als Mitglied des ZK der SED. Er gehörte der Akademie der Wissenschaften der DDR an und war von 1983 bis 1990 Vorsitzender der DDR-Sektion des Komitees "Ärzte zur Verhütung eines Nuklearkrieges".

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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