H. zählte zu den bedeutenden Berliner Chirurgen in der zweiten Hälfte des19. Jahrhunderts. 1866 kam er als Assistenzarzt zu Robert Wilms an das Diakonissenkrankenhaus Bethanien. 1880 wurde er zum Ärztlichen Direktor und Leiter der Chirurgischen Abteilung an das Städtische Krankenhaus im Friedrichshain berufen. Es erfolgte die Verleihung des Professorentitels und die Ernennung zum Geheimen Sanitätsrat. Zusammen mit Paul Fürbringer wurde H. zum Begründer der Berliner Klinik. 1881 gelang H. die Errichtung eines Operationsgebäudes, das seine Vorgänger noch vergeblich gefordert hatten und das ausschließlich für aseptische Operationen in Betrieb genommen wurde. Die Zahl der chirurgischen Betten hatte sich während seines Wirkens von 128 auf über 400 erhöht. Bereits 1880 entfernte der Chirurg erstmals erfolgreich einen Kehlkopfkrebs. H. erwarb sich zudem besondere Verdienste in der Magen-Darm-Chirurgie und der Chirurgie der Gallenwege u. a. bei durchgebrochenen Magengeschwüren, lokalisierten Blinddarmentzündungen und Bauchhöhlenschwangerschaften. Auf ihn geht auch eine Methode der Befestigung der Wanderniere zurück. Daneben leitete H. von 1890 bis zu seinem Ableben eine von ihm eröffnete private Krankenanstalt in der Charlottenstraße 59 (Mitte). Seit 1899 bekleidete er das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenstädtischen Friedhof.