18451847 entstand das spätere D. Verwirklicht wurden dabei Pläne König Friedrich Wilhelms IV. (17951861), des Hofbaurates Ludwig Persius (18031845), des Geheimen Baurates Friedrich August Stüler und des Regierungs- und Baurates Theodor August Stein (18021876). Am 23.07.1845 erfolgte die Grundsteinlegung für ein "Institut zur Ausbildung evangelischer barmherziger Schwestern" mit zugehörigem "Normal-Krankenhaus". Der Zentralbau entstand als mit gelben Ziegeln verblendeter Mauerwerkbau, dem sich zum Grundstücksinneren nach einer repräsentativen Empfangshalle ein kleine dreischiffige Basilika anschloss. Beidseitig vorgelagert wurde je ein schlichtes Beamtenhaus. Die hofseitigen Grünanlagen gestaltete Peter Joseph Lenné. 1877 entstand das Diakonissen-Feierabendhaus an der Waldemarstraße nach Entwürfen von Heitling. Ein Waschhaus wurde 1886 übergeben. 1893/94 entstand das Martha-Maria-Haus (heute Georg-von-Rauch-Haus). Nachdem 1926 der Bethaniendamm am zugeschütteten Luisenkanal entstand, folgten 1929/30 an Hauptgebäude und Kesselhaus umfassende Umbauten, während an der Adalbertstraße das viergeschossige, rot verklinkerte Haus Tabea, Schwesternwohnhaus, und das fünfgeschossige Seminargebäude für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen entstand. Über seinem Eingang prangt noch heute das dem damaligen Inhalt entsprechende Tonrelief von Georges Morin (18741950). Den Namen Bethanien hatte die Anstalt auf Vorschlag des Königs nach dem Ort erhalten, an dem Jesus den Lazarus von den Toten auferweckt haben soll. Erste Oberin des 350-Betten-Hauses war Marianne von Rantzau. Zu ihrem Arbeitsstab gehörte ein Jahr lang auch Theodor Fontane, damals Apotheker und Ausbilder, woran eine Gedenktafel erinnert. Ab 1855 war das D. Stiftung der evangelischen Kirche. Aufgrund eines Gutachten von Robert Wilms erfolgten 1869 bauliche Veränderungen. Etwa 300 Diakonissinnen arbeiteten nun hier und in den Außenstellen. Als Oberinnen wirkten hier u. a. Jenny von Keller und Hildegard von Bethmann Hollweg. Zu den hier arbeitenden Medizinern gehörten: Christian August Bartels, Hans Dorendorf, Eduard Goltdammer, Eugen Hahn, Friedrich Kauffmann, Werner Körte, Max Martens, Karl Reschke, Edmund Rose, Johannes von Steinau-Steinrück, Hans Wildegans und Wilhelm Zinn. 1941 wurde es kommissarisch der Nationalsozialistischen Wohlfahrt unterstellt. Gegen 1945 hatte der gesamte Baukomplex erhebliche Kriegsschäden zu verkraften. Wiederauf- und Umbau sowie Modernisierung des OP-Saales zogen sich bis 1966 hin. 1970 kaufte das Land Berlin das D. und schloss es zugunsten der Auslastung des Krankenhauses Am Urban. Heute befindet sich in dem denkmalgeschützten Komplex u. a. das Künstlerhaus Bethanien.