Als drittes städtisches Krankenhaus erbaute Hermann Blankenstein das K. 18871890. Die mit Ziegeln verblendeten Mauerwerkbauten waren einer zentralen Gartenachse zugeordnet: frontal der Verwaltungsbau zur damaligen Straße Am Urban (heute aufgehoben), beidseitig die Pavillonbauten mit Liegehallen, zur Grimmstraße die Wirtschaftsgebäude, und das OP-Haus in der Mittelachse. Die Pavillons waren schlichte, zweigeschossige Mauerwerkbauten, der dreigeschossige Frontbau wurde mit gelben Ziegeln verblendet und mit Eckrisaliten, Gesimsbändern, roten Ziegelstreifen und Terrakotten geschmückt. Die Stichbogenfenster erhielten starke Gewände und reich geschmückte Brüstungsfelder. Mit wenigen Veränderungen hatte der Komplex Bestand bis 1943, als bei einem Luftangriff 30 % der Gebäude zerstört wurden. Bis 1951 wurde eine Rettungsstelle erbaut. 19661970 entstand der westlich des alten Komplexes konzipierte Neubau von Peter Poelzig, ein Versorgungs- und Behandlungstrakt und das neungeschossige V-förmige Bettenhaus, alles in Stahlbeton-Skelettbauweise. Der Gartenarchitekt Walter Rossow gestaltete das Areal bis hin zur Urbanstraße. 19851987 entstand der Anbau für den neuen OP-Trakt der Urologie. 1994 nahm der Hubschrauberlandeplatz seinen Betrieb auf. Seit 1999 arbeitet das K. als Teil der Vivantes Kliniken für Berlin GmbH. 1890 waren hier die ersten Patienten vom Krankenhaus im Friedrichshain übernommen worden. Ab 1907 wurden hier (versuchsweise) die ersten weiblichen Ärzte beschäftigt. 1924 entstand eine eigene Krankenpflegeschule. Den Namen erhielt die Krankenanstalt nach dem anliegenden Urbanhafen. Im K. wirkten solche bekannten Persönlichkeiten wie Werner Körte, der das Haus ab 1889 für 35 Jahre leitete. Neben ihm nahm Albert Fraenkel den Platz des zweiten ärztlichen Direktors ein. Weiterhin wirkten hier Adolf Brentano, Alfred Döblin (1990 erhielt die Patientenbibliothek seinen Namen), Erwin Gohrbandt, Georg Johann Jürgens, Hermann Krauß, Max Madlener, Peter Rona, Ernst Stadelmann, Heinrich Teitge und Hans Wildegans. Eine Gedenktafel erinnert zudem an die am 11.03.1933 von der SA misshandelten, verhafteten und vertriebenen Ärzte des K. : Karel Bobath, Kurt Engelmann, Fritz von Gutfeld, Artur Hessmann, Edmund Mayer, Ludwig Pincussen, Franz Schück, Erich Simenauer, Leo Wislicki und Hermann Zondek. Das K. ist heute das einzige Krankenhaus in Kreuzberg. Die Anlagen des heutigen Akademischen Lehrkrankenhauses der Freien Universität Berlin sind denkmalgeschützt.