ist die historische Bezeichnung für das Gebiet in Mitte zwischen Spree und Spreekanal.
Unter A. ist hier zu verstehen die mittelalterliche Stadt mit dem Namen Cölln bzw. deren etwa 23 ha umfassendes Stadtgebiet auf der Spreeinsel südwestlich von Berlin rund um die Petrikirche und später auch um das Stadtschloß, teilweise umschlossen von der im 13. Jahrhundert errichteten Stadtmauer. Stadtrecht erhielt A. wenige Jahrzehnte nach seiner Gründung von den askanischen Markgrafen Johann I. (1213?1266) und Otto III. (1215?1267), die seit 1220 regierten. Später herrschten über A. Wittelsbacher und Luxemburger Fürsten und schließlich 14111918 die Hohenzollern. Die ersten Siedler waren vermutlich deutsche Kaufleute aus den Rheingegenden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Cölln am 28.10.1237. Ab 1307 betrieben A. und Berlin eine gemeinsame Wehr- und Außenpolitik, 1432 vereinigten sie sich. 1442 trennte Kurfürst Friedrich II. (14131471) die Doppelstadt wieder und ließ sich anstelle der nördlichen Stadtmauer 14431451 ein Schloß bauen. Auf Weisung König Friedrichs I. bildeten am 1.1.1710 A. mit Berlin, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt eine Stadt mit dem gemeinsamen Namen Berlin. Im II. Weltkrieg stark zerstört, blieben in A. u. a. folgende Bauwerke erhalten bzw. wurden hier wieder aufgebaut: das Ribbeckhaus, das Ermelerhaus, das Nicolaihaus, das Alte Museum, der Berliner Dom, der Alte und der Neue Marstall. Das Ermelerhaus von der Breiten Straße 11 wurde 1968 in Neu-Cölln am Wasser, Märkisches Ufer 10, wieder errichtet. Zu den bedeutenden Nachkriegsbauten zählen der jetzt leerstehende Palast der Republik, einst Sitz der Volkskammer der DDR, das Staatsratsgebäude, 19982001 Bundeskanzleramt, die Berliner Stadtbibliothek, das für das Ministerium für Bauwesen der DDR errichtete und jetzt von verschiedenen Bundesbehörden genutzte Verwaltungsgebäude Breite Straße sowie das 1999 fertiggestellte Haus der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft.