Nach dem Brand von 1665 hat Michael Mathias Smids die kurfürstlichen Stallungen 16651670 durch einen größeren Neubau ersetzt, der nach Errichtung weiterer Marstallgebäude Unter den Linden (um 1700) und am Schloßplatz ( Neuer Marstall) Alter Marstall genannt wurde. Der A. hat sich aus verschiedenen, erst nach und nach von den Hohenzollern erworbenen Baulichkeiten zu einer ausgedehnten Anlage entwickelt. Zuerst wurden die Grundstücke Nr. 35 ( Ribbeckhaus), 36 und 37 zu einem um zwei Binnenhöfe gruppierten dreistöckigen Komplex vereinigt. Eine umfassende Renovierung und Modernisierung der Fassade erfolgte 1865/66. Dabei kopierte man symmetrisch den Giebelerker des Ribbeckhauses in das Haus Nr. 37. Der A. ist im II. Weltkrieg stark beschädigt und 19501953 wiederhergestellt worden. Das Untergeschoß des A., mit Ausnahme von Vorderhaus und Querflügel, bot Platz für 460 Pferde und 40 Wagen. Darüber sowie im Vorderhaus wohnten Hofbeamte und Pferdeknechte, lagen die Diensträume der Marstallbeschäftigten sowie die Rüstkammer, 16721682 hielt hier die Berliner Gemeinde der Hugenotten ihren Gottesdienst ab. Im Mittelbau spielte von 1700 bis etwa 1780 das erste Berliner Hoftheater. Das Ribbeckhaus beherbergte bis 1736 das Oberappellationsgericht, später bis 1818 die Oberrechnungskammer. Der nördliche Hof diente als offene Reitbahn, im Quergebäude zwischen den Höfen befanden sich eine gedeckte Reitbahn und eine Remise. Der A. wurde nach 1945 vom Bund der Architekten der DDR, dem Demokratischen Frauenbund und dem Kulturbund der DDR genutzt. Heute beherbergt der A. u. a. das Zentrum für Berlin-Studien und die Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Das einzige erhaltene frühbarocke Gebäude Berlins steht unter Denkmalschutz.