Petrikirche

befand sich in Mitte (Alt-Cölln),
Petriplatz.

Die erste Pfarrkirche des alten „Cölln an der Spree“ entstand vermutlich zur gleichen Zeit wie die Berliner  Kontext: Nikolaikirche Nikolaikirche. Die urkundliche Ersterwähnung Cöllns 1237 bestätigt zugleich eine P. Diese wurde vermutlich im 13. Jahrhundert zu einer frühgotischen Kirche umgebaut, die erstmals 1285 urkundlich erwähnt wurde. 1359 begann man mit dem Bau einer gotischen Kirche, die ab 1726 durch einen barocken Neubau ersetzt wurde. Nach dessen Zerstörung durch Blitzschlag 1730 begann Johann Friedrich  Kontext: Grael, Johann Friedrich Grael mit einem Neubau, dessen Turm am 28. 8. 1734 einstürzte, wofür der Baumeister in Haft genommen wurde. Johann Philipp Gerlach (1679–1748) und Titus de Favre († 1745) setzten den Bau fort,
ohne ihn endgültig fertigzustellen. Während der Bauzeit mehrmals abgebrannt oder eingestürzt, wurde die P. 1809 durch einen neuerlichen Brand endgültig vernichtet. Erst 1846 bis 1853 errichtete Johann Heinrich  Kontext: Strack, Johann Heinrich Strack eine neue P. Dieser Bau war die zweite neogotische Kirche Berlins und besaß den damals höchsten Turm der Stadt (111 m). Im II. Weltkrieg erlitt das Gebäude schwere Schäden. Zwischen 1960 und 1964 wurde die Ruine im Zuge der neuen Städteplanung abgetragen. Die P. hat ihren Namen nach dem Apostel Petrus. Der erste namentlich bekannte „Berliner“ ist der Petri-Pfarrer Simeon: „Symeon plebanus de Colonia“, wird als Zeuge in einer Urkunde vom 28. 10. 1237 aufgeführt. Mehrere Bauphasen der Kirche und der Friedhof (13. Jahrhundert bis Neuzeit) sind ein Bodendenkmal.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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