Der 1536 gestiftete Dom südlich des Schlosses wurde 1747 abgerissen und durch einen neuen Bau im Norden des Schlosses ersetzt. Dieser Dom wurde 17471750 durch Johann Boumann d. Ä. nach einem Entwurf Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs errichtet und 18161822 von Karl Friedrich Schinkel klassizistisch umgebaut. Mit der Gründung des Kaiserreiches sollte eine Staats- und Hofkirche des deutschen Protestantismus und Gegenstück zum römischen Petersdom erbaut werden. Kaiser Wilhelm II. (18591941) entschied sich für die Entwürfe von Julius Raschdorff und dessen Sohn Otto Raschdorff (18541915). 1893 begann der Abriß des alten Doms und 1894 erfolgte die Grundsteinlegung für den neuen Dom, der 1905 fertiggestellt war. Der überdimensionale Bau wurde dem italienischen Barock bzw. der italienischen Renaissance nachempfunden. Das Baumaterial war schlesischer Granit. Der Zentralbau ist überkuppelt und von vier Türmen umgeben. An der Ostseite, zwischen den beiden Türmen, befindet sich die Apsis. Das triumphbogenartige Hauptportal öffnet sich zur Lustgartenseite. Eine kleinere Pforte an der rechten Seite führt in das Kaiserliche Treppenhaus, wo man über die Kaisertreppen in die Hofloge gelangte. Der figürliche Schmuck der Außenfassade wurde von den bekanntesten zeitgenössischen Bildhauern geschaffen. Das Innere des Kuppelraumes ist als unregelmäßiges Achteck mit Kolossalsäulen gestaltet, auf deren Enden acht Standbilder großer Reformatoren und Fürsten aufgestellt wurden. In der Kuppel und auf den Gewölben sind Malereien und Mosaiken angebracht. Im II. Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und die Kuppel völlig zerstört. 19751981 erfolgte ihre Rekonstruktion in vereinfachter Form. Die Höhe der Hauptkuppel bis zur Kreuzspitze wurde dabei von 114 m auf 98 m reduziert Der Schmuck der Außenfassade blieb erhalten. Im Inneren wurde die Tauf- und Traukirche bis 1980 wiederhergestellt und kann seitdem wieder von der Domgemeinde genutzt werden. Von 1984 bis 1990 erfolgte der vollständige Innenausbau des B. Da eine Unterkellerung wegen des schlechten Baugrundes auf der Spreeinsel nicht möglich war, steht der Dom auf einen Sockel, in dem sich durchgehend das Gruftgeschoß befindet. Hier befinden sich Sarkophage und Grabmäler aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Im Kirchenraum sind u. a. die Grabmäler bzw. Sargophage von Kurfürst Johann Cicero (um 1499), Königin Sophie Charlotte (um 1705), König Friedrich I. (um 1713), Kurfürst Friedrich Wilhelm (um 1688), Kurfürstin Dorothee (um 1689) und für Kaiser Friedrich III. (um 1888) aufgestellt. Der Dom steht unter Denkmalschutz.