Friedrich I., König in Preußen (seit 1701), Friedrich III. als Kurfürst von Brandenburg
* 11.07.1657 Königsberg, 25.02.1713 Berlin.
Nach dem Tod seines Vaters, des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, wurde er 1688 als Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg. Es gelang ihm, die versuchte Teilung des Kurstaates abzuwehren. F. wandte sich höfischer Prunkentfaltung und Repräsentation zu, die Berlin zu einem Mittelpunkt barocker Kultur werden ließen. 1696 gründete er die Academie der Mahl-, Bild- und Baukunst ( Akademie der Künste) und 1700 die Kurfürstlich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften ( Akademie der Wissenschaften) und ernannte Gottfried Wilhelm von Leibniz (16461716) zu ihrem ersten Präsidenten. In Königsberg krönte er sich am 18. 1. 1701 eigenhändig zum König Friedrich I. in Preußen. In der Zeit seiner Herrschaft wurde das Stadtbild Berlins grundlegend verändert. Es wurden u. a. die Friedrichstadt angelegt, das Zeughaus, die Garnisonkirche, der Kurfürstliche Jägerhof und das Schloß Charlottenburg, in dem seine zweite Gemahlin Sophie Charlotte (16681705) residierte, errichtet und das Berliner Stadtschloß großzügig ausgebaut. 1710 wurden auf seine Weisung Cölln, Berlin, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zu Berlin zusammengeschlossen. Er rief Andreas Schlüter nach Berlin und erteilte ihm den Auftrag für das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. F. ist in der Fürstengruft im Berliner Dom beigesetzt. Die Friedrichstraße in Mitte und Kreuzberg ist nach ihm benannt. Die Königstadt erhielt ihren Namen, nachdem F., von der Krönung in Königsberg kommend, durch die Vorstadt nach Berlin eingezogen war. Die Kronenstraße soll ihren Namen ebenfalls im Zusammenhang mit der Krönung F. s erhalten haben. Der Nachguß eines F.-Denkmals von Schlüter steht vor dem Schloß Charlottenburg.