Friedrich II., König in Preußen, seit 1772 König von Preußen
* 24.01.1712 Berlin, 17.08.1786 Potsdam.
F. galt einerseits als Philosoph auf dem Königsthron, andererseits als gefürchteter Kriegsherr, der Preußen zur europäischen Großmacht führte. Er unterwarf sich nach einem 1730 mißglückten Fluchtversuch und anschließender Festungshaft in Küstrin dem Regime seines Vaters Friedrich Wilhelm I. und wirkte bis Februar 1732 als Kriegsrat bei der Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin. Ab 1736 führte er in Rheinsberg seinen eigenen Hof, und am 31. 5. 1740 trat er seine Regierung als König an. Zu seinen ersten Amtshandlungen zählten u. a. die Gründung eines Ministeriums für Handel und Gewerbe sowie die Wiederbelebung der Akademie der Wissenschaften. Nach den Schlesischen Kriegen (17401742, 1744/1745) und dem Siebenjährigen Krieg (17561763) konnte F. im Frieden von Hubertusburg für Preußen den Besitz Schlesiens sichern. Neben seiner erfolgreichen Besiedlungs- und Kultivierungspolitik begann er auch eine umfangreiche Justizreform. F. zog als aufgeklärter Herrscher namhafte Persönlichkeiten an seinen Hof, führte einen umfangreichen Briefwechsel u. a. mit Voltaire (1694-1778), musizierte und komponierte und schrieb u. a. Antimachiavell (1739) und Geschichte meiner Zeit (1746). Als Alter Fritz oder Friedrich der Große erlangte er große Popularität. F. wurde im Stadtschloß geboren, sein Vater hatte ihm das Kronprinzenpalais umbauen lassen. Gelebt hatte er dann vor allem in dem auf seine Weisung errichteten Schloß Sanssouci, zuvor in Rheinsberg und in Charlottenburg. Als Kronprinz hatte er auch mit Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff Pläne für ein Forum Fridericianum ( Lindenforum) entworfen, mit einem neuen Schloß, einem Gebäude für die Akademie der Wissenschaften und einem Opernhaus ( Staatsoper). Nach seinen und Knobeldsorffs Ideen wurden neben dem Opernhaus die St.-Hedwigs-Kirche ( St.-Hedwigs-Kathedrale), das Palais des Prinzen Heinrich (heute Humboldt-Universität) gebaut. Auf seine Weisung erfolgte auch die Gründung des Berginstituts durch Carl Abraham Gerhard, der Seehandlung und der Porzellanmanufaktur durch Johann Ernst Gotzkowsky sowie die Errichtung der Kuppeltürme auf dem Gendarmenmarkt ( Deutsche Kirche, Französische Kirche) und die Anlage von Invalidenhaus und Invalidenfriedhof. Am Schloß Charlottenburg erinnert eine Statue an F. und Unter den Linden das Friedrich-II.-Denkmal.