Erbaut 1663 als Wohnhaus des Kabinettsekretärs Johann von Martitz (16241695), wurde das Palais 1732 von Johann Philipp Gerlach (16791748) im Barockstil umgebaut für den Kronprinzen, den späteren König Friedrich II. 1810/11 fügte Heinrich Gentz einen die Oberwallstraße überbrückenden Verbindungsbau zum Prinzessinnenpalais hinzu. 1856/57 baute Johann Heinrich Strack einen zurückgesetzten östlichen Seitentrakt an, setzte ein Attikageschoß auf und entfernte das Walmdach. 1968/69 rekonstruierten Richard Paulick und Werner Prendel das im II. Weltkrieg zerstörte und später abgetragene Gebäude. Die Fassade des dreigeschossigen Putzbaus ist in spätklassizistischen Formen gestaltet, die Hauptgeschosse sind durch Kolossalpilaster zusammengefaßt. Vor dem dreiachsigen Mittelrisalit befinden sich die Auffahrtrampe und ein Säulenvorbau. In dem Haus wohnten u. a. als Kronprinz wie als König Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin Luise sowie der spätere Kaiser Friedrich III. Von 1919 bis 1937 diente das K. für Ausstellungen der Nationalgalerie, von 1969 bis 1990 als Gästehaus der DDR-Regierung und dann des Senats von Berlin. Logiert haben im K. u. a. Indiens Ministerpräsidentin Indira Gandhi (19171984) und während der deutsch-deutschen Verhandlungen der Staatssekretär im Bundeskanzleramt Egon Bahr (* 1922).
Am 31.08.1990 wurde hier der Einigungsvertrag unterzeichnet. Derzeit nutzt das Deutsche Historische Museum das K. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.