1870 trat S. in Berlin in das Atelier Ende & Böckmann ein. Von hier ging er nach Wien an die Bauakademie, um dort zwei Jahre bis 1873 zu studieren. Nach seiner Prüfung führte er in Kalau, Halle/Saale, Essen, Frankfurt am Main, Gera, Nürnberg, Kiel und in Freiburg im Breisgau Bauaufträge aus. Die Preußische Akademie der Künste nahm den Architekten 1897 als ordentliches Mitglied auf. S. war als selbständiger Architekt und Spezialist für Theaterbauten tätig. Er wurde 1911 Senatsmitglied der Bauakademie zu Berlin. S. erhielt 1917 eine Professur in Berlin. Unter seiner Regie entstanden u. a. die Wassertürme am Spandauer Damm, die Deutsche Oper Berlin, das Städtische Krankenhaus Westend DRK-Kliniken Westend, das Geburts- und Krankenhaus in der Sophie-Charlotten-Straße sowie das Schulhaus der Leibniz-Oberrealschule, heute Schiller-Oberschule, die Eosander-Schinkel-Grundschule, die Goerdeler-Grundschule, die Pommern-Oberschule, das Landhaus Wieck, die Röntgenbrücke, die Marchbrücke und die Dovebrücke, der Erweiterungsbau des Rathauses Charlottenburg. Die Stadt Charlottenburg wählte ihn am 20.3.1907 zum Stadtbaurat. Am 4.12.1918 wurde er in dieser Position nochmals bestätigt. Durch die Schaffung von Groß-Berlin, verlor S. seinen Wirkungskreis als Stadtbaurat. Charlottenburg dankte ihm mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt. Die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin übernahm ihn im Mai 1924 als Stadtältesten. S. wohnte um 1928 in der Triberger Straße 10. Auf dem Landeseigenen Friedhof Wilmersdorf, Berliner Straße 81-103 befindet sich sein Ehrengrab. Die Seelingstraße wurde nach ihm benannt.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Wer ist's ? 1928, Schütte, Wohlberedt
]