Rathaus Charlottenburg (III)

Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 96-100.

Dia-Serie Rathaus Charlottenburg (III) Nachdem die Charlottenburger Gemeindeverwaltung und später auch die Gemeindevertretung 1705 bis 1860 in einem 1700 von Johann Friedrich  Kontext zu: Eosander von Goethe Johann FriedrichEosander von Göthe entworfenen Palais von d'Ausson de Villarnoux ( Kontext zu: Rathaus Charlottenburg IRathaus Charlottenburg (I)) in der Schloßstraße 2/2 a und dann in dem 1791 von einem unbekannten Baumeister errichteten Palais ( Kontext zu: Rathaus Charlottenburg IIRathaus Charlottenburg (II)) in der Berliner Straße 25 (später Nr. 73, heute Otto-Suhr-Allee 100) residierten, beschlossen sie 1895 einen Rathausneubau auf dem Grundstück Berliner Straße 72/73 und Lützower Straße 11/12 (heute: Alt-Lietzow) zu errichten. Während der Bauarbeiten 1899 bis 1905 wurde das alte Haus abgebrochen. Das neue, mit einem 87,50 m hohen Turm ausgestattete Haus entstand nach einem Plan der Charlottenburger Architektengemeinschaft Heinrich  Kontext zu: Reinhardt HeinrichReinhardt und Georg  Kontext zu: Suessenguth GeorgSüßenguth im Jugendstil mit Anklängen an Barock und Romantik. Mehrere bildhauerische Arbeiten schmücken die mit Sandsteinquadern verkleidete Fassade. Auch das Innere ist künstlerisch ausgestaltet, so mit steinernen Reliefs, bleiverglasten Fenstern, Wandmalereien, Mosaiken, Holztäfelungen und Intarsien. 1911 bis 1916 fügte Heinrich  Kontext zu: Seeling HeinrichSeeling in der Berliner Straße 70/71 (heute Otto-Suhr-Allee 96) und Lützower Straße 13/14 einen ähnlich gestalteten, ebenfalls künstlerisch reich ausgestatteten Erweiterungsbau hinzu. Später entwarf er die Ehrenhalle für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, die nach 1945, leicht verändert, auch dem Gedenken an die Opfer des NS-Terrors und des Zweiten Weltkrieges dienen sollte. Während des Zweiten Weltkrieges fiel 1943 zuerst der als Tagungsstätte der Bezirksverordneten dienende Bürgersaal einem Luftangriff zum Opfer. Bei Kriegsende waren 80 Prozent der Räumlichkeiten unbenutzbar. Beschädigt oder zerstört war auch ein großer Teil der Kunstwerke. So arbeiteten die Verwaltung und zeitweise auch die Bezirksverordnetenversammlung zwischen 1943 und 1954 in Ausweichquartieren: in den Gebäuden des Reichskriegsgerichts Witzlebenstraße 4-10/Witzlebenplatz 1-2, der Fürstin-Bismarck-Schule, Sybelstraße, der 9./10. Gemeindeschule, Goethestraße 22, der Reichsjugendführung, Heerstraße 12-16 u. a. 1947 bis 1958 folgte die umfassende Wiederherstellung unter Leitung von Hans Günther, wobei man auf den Aufbau des Bürgersaals verzichtet und die anderen Sitzungssäle einfacher als zuvor gestaltet hat. Ab 1951 tagte die Bezirksverordnetenversammlung im früheren Magistrats-Sitzungssaal, bis sie 1957 den Märkischen Saal als Domizil erhielt. Seit der Bezirksfusion befindet sich im R. der Sitz der Bezirksbürgermeisterin. Im R. hat die  Kontext zu: Heinrich Schulz BibliothekHeinrich-Schulz-Bibliothek ihr Domizil. Das R. steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Dehio, Scholtze, BuB Bd. III, Charlottenburg, Grzywatz, Wirth ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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