Die D. wurde ab 1956 an der Stelle errichtet, an der das 1911/12 auf Initiative des "Großen Berliner Opern-Vereins" nach einem Entwurf von Stadtbaurat Heinrich Seeling gebaute Opernhaus (von 1925-1934 "Städtische Oper") stand. Der klassizistische Zweckbau mit der damals größten Bühne der Welt und moderner Bühnentechnik war inhaltlich konzipiert als städtische Bühne und stand im Gegensatz zur Königlichen Oper Unter den Linden, in deren Repertoire und Spielweise sich das Bürgertum nicht wiederfand. Es wurde eröffnet mit einer Festaufführung von Beethovens (1770-1827) "Fidelio" und hatte dann in den 20er Jahren unter Bruno Walter als Generalmusikdirektor und unter der Direktion von Heinz Tietjen sowie Carl Ebert seinen ersten künstlerischen Höhepunkt. Das Gebäude wurde am 22./23.11.1943 stark zerbombt. 1946 eröffnete die wieder "Städtische Oper" genannte Bühne ihre erste Spielzeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Theater des Westens. Sieger des Architektenwettbewerbs von 1955 für das neue, eigene Haus war Fritz Bornemann. Nach seinen Plänen entstand das der Moderne verpflichtete, funktionsbetonte Gebäude aus Stahlbeton und Glas, dessen Oberbau auf einem 3 m zurückversetzten Sockel ruht. Die lange, fensterlose Straßenfront aus grobsteinigem Waschbeton wird überragt von der davor stehenden Plastik Hans Uhlmanns. An den Seiten dominiert Glas - Transparenz für Treppenhäuser und Foyers über zwei Etagen. Das rückwärtige, weniger zerstörte Bühnenhaus von 1912 wurde modernisiert instand gesetzt. Als charakteristisch für den holzverkleideten Zuschauerraum mit 1 865 Plätzen gelten die hängenden, treppenförmig gestaffelten Logen an den Seiten. Das Haus wurde am 24.9.1961 als "Deutsche Oper Berlin" mit Mozarts (1756-1791) "Don Giovanni" unter Ferenc Fricsay (1914-1963) wieder eröffnet. Intendanten bzw. Generalintendanten im neuen Haus, unter deren Leitung z. T. als Ereignis geltende Opern- und Ballett-Aufführungen stattfanden, waren 1961-1972 Gustav Rudolf Sellner (1905-1990), 1972-1976 Egon Seefehlner (1912-1997), 1976-1981 Siegfried Palm (* 1927), 1981-2000 Götz Friedrich, zu dessen Nachfolger Udo Zimmermann (* 1943) berufen wurde. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ BuB V Bd. A, Kulturhandbuch
]