Friedrich, Götz

* 4.8.1930 Naumburg/Saale,
† 12.12.2000 Berlin,
Opernregisseur, Intendant.

F. studierte nach dem Abitur in Naumburg am Deutschen Theaterinstitut in Weimar, wo er 1953 sein Diplom erhielt. 1953 war er Regieassistent und Dramaturg an der Komischen Oper Berlin (Mitte). Hier war er Mitarbeiter von Walter Felsenstein (1901-1975) und ab 1968 Oberspielleiter. Von 1954 bis 1961 lehrte er Dramaturgie an der Staatlichen Schauspielschule in Ost-Berlin und 1955 bis 1964 Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin (heute  Kontext zu: Universitaet der KuensteUniversität der Künste Berlin). Von 1964 bis 1972 hatte er eine Professur an der Deutschen Hochschule für Musik "Hanns Eisler", wo er nach 1993 auch als Honorarprofessor wirkte. Sein Ruf als vielseitiger und präziser Regisseur führte ihn bald an die bekannten Opernhäuser der Welt. Über Kopenhangen, Oslo, die Bayreuther Festspiele 1972 wurde er bekannt und kehrte 1972 nicht in die DDR zurück. Von 1973 bis 1977 war er Oberspielleiter und danach Chefregisseur der Hamburgischen Staatsoper und von 1977 bis 1981 Principal Producer des Royal Opera House Covent Garden London. Von 1981 bis 2001 war F. Generalintendant und Chefregisseur der  Kontext zu: Deutsche Oper BerlinDeutschen Oper Berlin und von 1984 bis 1993 zugleich Intendant und Geschäftsführer am  Kontext zu: Theater des WestensTheater des Westens. F. inszenierte alle bekannten Opern. Besondere Erfolge in Berlin waren 1984/85 "Der Ring der Nibelungen" und "Parcifal" 1998, mit dessen Inszenierung F. alle in Bayreuth gespielten Wagneropern in Berlin auf die Bühne brachte. W. war Mitglied zahlreicher Opernhäuser, Akademien und Musikräte. In Würdigung seines Lebenswerkes wurde 1995 die "Götz-Friedrich-Stiftung" gegründet, die besondere Leistungen im Bereich der Musiktheaterregie fördert.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Reißinger, Munzinger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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