Ebert, Carl Anton

* 20.2.1887 Berlin,
† 14.5.1980 Santa Monica (USA),
Theaterintendant.

E. nahm von 1907 bis 1909 bei Max  Kontext zu: Reinhardt MaxReinhardt Schauspielunterricht und war dann bis 1914 am Deutschen Theater in Berlin engagiert und danach in Frankfurt am Main. Leopold Jessner (1878-1945) holte ihn an die Bühne der Staatlichen Schauspiele nach Berlin. 1925 gründete er die Staatliche Schauspielschule Berlin und war deren erster Leiter. Um 1925 wohnte E. in der Schinkelstraße 10. 1931 wurde er zum Intendanten und Generaldirektor der Städtischen Oper ( Kontext zu: Deutsche Oper BerlinDeutsche Oper Berlin) ernannt. Am 15.3.1933 wurde er vom NS-Regime fristlos entlassen, da seine linken politischen Auffassungen als "Kulturbolschewismus" verdächtig waren. E. ging ins Ausland und gründete 1934 gemeinsam mit Fritz Busch (1890-1951) in England die privaten Glyndebourne Opernfestspiele, die von John Christie (1882-1962) finanziell gefördert wurden. E. war anfangs deren Direktor. Er arbeitete dann in Buenos Aires, war Schauspieler und Regisseur in Zürich, Basel, London, Wien, Salzburg und als Sachverständiger im türkischen Kulturministerium in Ankara. 1947 war er wieder in England und von 1948 bis 1954 in Los Angeles. 1954 kehrte E. nach Berlin zurück und war hier bis 1961 Intendant der Städtischen Oper. Zugleich wirkte er von 1956 bis 1961 als Präsident der deutschen Sektion des Internationalen Theater-Instituts Berlin. E. war Gastregisseur an fast allen großen Theatern Europas. In den sechziger Jahren nahm er seinen ständigen Wohnsitz in den USA. Zahlreiche nationale und internationale Ehrungen wurden ihm und seinem Schaffen zuteil. Die Akademie der Künste in Berlin ernannte ihn 1971 zu ihrem außerordentlichen Mitglied. 1957 erhielt er die Ernst-Reuter-Plakette.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ DBE, Munzinger,Wer ist wer? 1955, Brockhaus 1986 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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