Der S., im Zentrum von Charlottenburg gelegen, wird im Norden und im Osten von der Spree begrenzt. Im Süden führt der Spandauer Damm am Schloss vorbei. Der S. gehört zu den ältesten Parkanlagen in Berlin und Brandenburg. Der S. war der erste Barockgarten Deutschlands. Er wurde 1697 von dem aus Paris berufenen Gärtner Simeon Godeau (1632-nach 1710) entworfen und 1705 durch Eosander von Göthe erweitert. Die Grundidee der Gestaltung, ein großes Parterre mit Rabatten, Borderiefeldern aus Buchsbaumornamenten in Kies und Rasenbändern ist noch heute deutlich erkennbar. Der barocke Teil des Gartens wird von Heckenquartieren (1849) und durch den Karpfenteich (1697) vom anschließenden Landschaftsgarten abgegrenzt. In der Zeit zwischen 1786 und 1833 wurde der Barockgarten nach Wörlitzer Vorbild im Sinne des neuen Gartenideals, des Naturparks, umgestaltet. Die Gartenarchitekten Johann August Eyserbeck (1762-1801) und Peter Joseph Lenné gaben dem S. ein neues Gesicht. In dieser Zeit entstanden auch Fasanengarten, Luiseninsel sowie mehrere Wasserläufe mit kunstvoll gestalteten Brücken. Das alles und eine Vielzahl von Plastiken bereicherten den Landschaftspark eindrucksvoll. Nach den schweren Beschädigungen im letzten Weltkrieg wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten ab 1950 einige Parkteile in barocker Form wiederhergestellt. Zugleich erhielt die Anlage im Nordteil auf Trümmerschuttgelände eine bedeutende Erweiterung mit Volksparkcharakter. Seit 1984 ist die Gartenanlage unter Denkmalschutz gestellt. Durch die Gartendenkmalpflege erfolgten umfangreiche Arbeiten zur Wiederherstellung von Parkteilen nach alten Plänen. Den beeindruckendsten Zugang zum Schloss mit der prächtigen Kuppel hat der Besucher über die Mittelpromenade von der Schloßstraße her und über den Ehrenhof mit dem Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten, 1700 von AndreasSchlüter geschaffen. Linkerhand befindet sich ein gepflegter Garten vor der Orangerie. Am Theaterbau (heute Museum für Vor- und Frühgeschichte) vorbei durch den Zugang Klausenerplatz ist auf dem geraden, von Nadelgehölzen gesäumten Weg, das Mausoleum zu erreichen. Dieses entstand 1810 nach Entwürfen Schinkels für die verstorbene Königin Luise von Preußen. Hauptanziehungspunkte sind das hinter dem Mittelbau des Schlosses gelegene barocke Gartenparterre, der Karpfenteich, das Belvedere (Teehaus) und die Luiseninsel (1789). In der gut gepflegten Anlage findet man noch wertvollen Baumbestand aus der Entstehungszeit. Der vom Schloss weiter entfernte Parkteil erfüllt mit seinen Liegewiesen, Spielplätzen und der Rodelbahn die Wünsche der Parkbesucher nach vielfältiger Freizeitgestaltung. Im Park befinden sich viele kulturhistorisch wertvolle Plastiken. Es sind insgesamt 37 Denkmäler und Skulpturen sowie 27 barocke Ziervasen zu bewundern (vgl. auch Skulpturen auf der Luiseninsel, Skulpturen im Garten hinter dem Schloss Charlottenburg, Skulpturen vor dem Schloss Charlottenburg und Brunnen und Skulpturen hinter dem Schloss Charlottenburg). Vom S. führt ein Spazierweg an der Spree entlang bis Ruhleben und ein anderer über die Dovebrücke am Landwehrkanal entlang bis zum Tiergarten und zum Zoologischen Garten.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Dehio, Park, Wimmer, Gärten
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