Das M. befindet sich nordwestlich des Schlosses, am Ende der Tannenallee. Es wurde 1810 von Heinrich Gentz (1766-1811) zunächst als Gedächtnistempel für die verstorbene Königin Luise errichtet. Der von König Friedrich Wilhelm III. vorgegebene Ursprungsbau wurde in Form eines kleinen griechischen Tempels mit Säulenvorhalle gebaut. 1826 bis 1828 wurde allerdings die Säulenvorhalle aus Sandstein von Karl Friedrich Schinkel auf die Pfaueninsel versetzt und die für das M. aus Granit ersetzt. Zunächst befand sich im M. nur das Grabmal der Königin Luise. Nach dem Tod von König Friedrich Wilhelm III. erfolgte 1841 nach einem Plan von Schinkel eine Erweiterung des M., die von Ludwig Ferdinand Hesse (1795-1876) ausgeführt wurde. Dazu durchbrach dieser die ursprüngliche Rückwand. Nach dem Tode von Kaiser Wilhelm I. sowie Kaiserin Augusta (1811-1890) war eine erneute Erweiterung des M. vonnöten, die 1890/91 erfolgte. Durch eine spiegelbildliche Wiederholung des Anbaus von 1841, die Albert Geyer (1846-1938) ausführte, entstand ein Bau mit quadratischem Grundriss, die so genannte Gedächtnishalle. Die Vorderseite des M. hat die Gestalt eines dorischen Tempels mit Eingangstreppe, vier hohen Säulen und einem großen Giebel, in dem sich drei Monogramme befinden. Im Inneren ist der 1810 gefertigte Ursprungsbau zweigeteilt. Zunächst gelangt man in einen Vorraum und dann über zwei seitliche Treppen auf eine erhöhte Plattform. Hier stand ursprünglich das Kenotaph (leere Grabmal) für Königin Luise, während sich ihr Sarkophag in der Gruft darunter befand und befindet. Heute ist die Plattform fast leer, zwei Reihen mit Marmorsäulen teilen den Raum, eine Skulptur mit dem Porträt der Königin Luise steht an der Seite auf einem hohen Sockel. Dahinter befindet sich der größere Erweiterungsbau (Gedächtnishalle). Hier stehen in einem Viereck die Kenotaphen von Königin Luise von Preußen, König Friedrich Wilhelm III, Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta. Die auf den Kenotaphen liegenden Marmor-Grabstatuen stammen von Christian Daniel Rauch (1777-1857) und Erdmann Encke (1843-1896). In der Gedächtnishalle stehen außerdem vier Marmorkandelaber (Höhe etwa 3 m) von Friedrich Rieck (1790-1868) bzw. Christian Daniel Rauch. Auf einem Altar an der Nordseite befindet sich ein Marmorkruzifix von Wilhelm Achtermann (1799-1884). Ein Mosaik in der Altarnische stammt von Carl Gottfried Pfannschmidt (1819-1887). Unten in der Gruft des M. befinden sich außer dem Sarkophag der Königin Luise noch die von König Friedrich Wilhelm III, Prinz Albrecht (1809-1872), Fürstin Liegnitz (1800-1873), Kaiser Wilhelm I., Kaiserin Augusta sowie in einer Steinkapsel das Herz Friedrich Wilhelm IV.. Das M. steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Dehio, Berlin Handbuch
]