Schinkel, Karl Friedrich

* 13.3.1781 Neuruppin,
† 9.10.1841 Berlin,
Architekt.

Dia-Serie Schinkel, Karl Friedrich S. lebte seit 1794 in Berlin und besuchte bis 1798 das Gymnasium zum Grauen Kloster. Der Schüler von David Gilly (1748-1808) und Friedrich Gilly (1772-1800) studierte bis 1800 an der Bauakademie in Berlin. Seit 1804 vorwiegend als Panoramen- und Dioramenmaler in Berlin tätig, erhielt er durch Vermittlung von Wilhelm von Humboldt (1769-1859) 1810 die Stelle eines Oberbauassessors bei der technischen Oberbaudeputation. 1811 wurde er Mitglied der Akademie der Künste und 1813 Ehrenmitglied der Singakademie. Seit 1815 wirkte S., der auch Bühnenbilder und Möbel entwarf, vor allem als Baumeister. Er schuf in Berlin u. a. die Neue Wache, das Schauspielhaus, das Alte Museum, die Friedrichwerdersche Kirche, die Schloßbrücke und die Bauakademie (alle Mitte). 1823 bis 1826 wurde nach seinen Plänen die neue  Kontext zu: LuisenkircheLuisenkirche am heutigen Gierkeplatz umgebaut. Nach seinen Entwürfen wurde 1824/25 der Neue Pavillon ( Kontext zu: Schinkel PavillonSchinkel-Pavillon) im Schlosspark Charlottenburg gebaut. 1826 bis 1828 und 1841 wurde nach seinen Plänen das  Kontext zu: MausoleumMausoleum im Schlosspark umgebaut. 1928 erhielt S. den Auftrag, Kirchen für die Berliner Vorstädte zu entwerfen. In diesem Zusammenhang entstanden die Johanniskirche, die Elisabethkirche, die Alte Nazarethkirche und die Pfarrkirche St. Paul. Daneben war er an Umbauten des Stadtschlosses, des Zeughauses und des friderizianischen Doms am Lustgarten beteiligt. Zudem gestaltete er den Platz vor dem Neuen Tor, den Luisenplatz und die Torhäuser am Platz vor dem Neuen Tor und am Potsdamer Platz. Wie diese sind auch das Palais Redern (ersetzt durch das Hotel Adlon) und die Gebäude für das Preußische Ministerium des Innern, die von ihm entworfen wurden, nicht mehr vorhanden. S. war seit 1820 Professor an der Akademie der Künste und amtierte seit dem 16.12.1830 als Oberlandesbaudirektor. Er wohnte von 1805 bis 1809 Breite Straße 22, von 1809/10 im Haus mit den 99 Widderköpfen, Alexanderplatz/Neue Königstraße, von 1810 bis 1814 an der Contrescarpe Nr. 45 (heute Münzstraße), von 1821 bis 1836 Unter den Linden 4 A (heute 67) und von 1836 bis 1841 in einer Dienstwohnung im Seitenflügel der Bauakademie (alle Mitte). S. gilt als der bedeutendste deutsche Architekt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 in Mitte. Der Baumeister erhielt verschiedene Berliner Ehrungen, so erinnert eine Gedenktafel Unter den Linden 67 daran, daß er hier wohnte. Ein Schinkeldenkmal befindet sich auf dem Schinkelplatz. Die  Kontext zu: Eosander Schinkel GrundschuleEosander-Schinkel-Grundschule in der Nithackstraße 8 und die Schinkelstraße erinnern im Bezirk an S.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Altpreußische, Berlinische Lebensbilder. Baumeister, Kieling, Voß, Wohlberedt ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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