KONZEPT "INNERE STADT" (1991)

Im Zusammenhang mit dem von der damaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz erarbeiteten Berliner Flächennutzungsplan 1994 wurde als Diskussionsgrundlage für die künftige Entwicklung der wiedervereinigten Stadt 1991 ein Räumliches StrukturkonzeptRäumliches Strukturkonzept vorgelegt, das auch Konzepte für die Entwicklung der Berliner InnenstadtInnenstadt, kurz Konzept "Innere Stadt", enthält.

Das K. wurde nach "Grundsätzen der Stadtgestaltung" entwickelt, "die der Stadt das Gedächtnis sichern und zugleich im Rahmen von Zielen und Regeln Spielraum für Neues eröffnen". Als von besonderer Bedeutung wird die stadträumliche Gestaltung der Bewegungsräume in und zwischen den Berlin charakterisierenden bipolaren Zentrenbereichen in der sich herausbildenden Kernzone zwischen Westkreuz und Ostkreuz hervorgehoben: der historischen Stadtmitte mit AlexanderplatzAlexanderplatz, DorotheenDorotheen- und FriedrichstadtFriedrichstadt, künftig auch mit Potsdamer
        PlatzPotsdamer Platz und Parlamentsviertel im Spreebogen (HauptstadtprojekteHauptstadtprojekte) sowie des Westens mit dem Bahnhof Zoo, KurfürstendammKurfürstendamm, Tauentzienstraße und Ernst-Reuter-Platz.
Das K. umreißt folgende "Räume von herausragender struktureller Bedeutung":

* die Ost-West-Achse zwischen Ernst-Reuter-Platz und Frankfurter Tor mit dem Tiergarten, dem historischen Bereich Unter
            den LindenUnter den Linden sowie dem AlexanderplatzAlexanderplatz;
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den Raum der FriedrichstraßeFriedrichstraße zwischen Halleschem Tor und Oranienburger Tor, quer zur Ost-West-Achse und der Leipziger Straße zwischen Potsdamer
            PlatzPotsdamer Platz und Spittelmarkt;
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die Anbindung dieser Raumachsen an den "Generalszug" vom Charlottenburger Schloß bis nach Neukölln und an den Halbring durch die östlichen Gründerzeitgebiete;
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den Tiergarten als zentraler Park zwischen den beiden großen Zentrenbereichen Berlins (CityCity), der an seinen Rändern räumlich prägnanter zu fassen ist.

In der gesamten historischen Stadtmitte ist die Gebäudehöhe auf maximal 25 m zu begrenzen, im Bereich Unter
      den LindenUnter den Linden gibt das alte "Lindenstatut" eine Hauptgesimshöhe von 18 m vor; am Rand der historischen Stadtmitte und in der übrigen InnenstadtInnenstadt ist eine höhere Bebauung an dafür geeigneten Standorten durchaus möglich, sofern sie das Stadtbild nicht beeinträchtigt; über die vorhandenen Bebauungshöhen deutlich hinausgehende sind am Innenstadtrand, vor allem im Bereich der geplanten Zentren (ZentrenkonzeptZentrenkonzept) am S-Bahnring denkbar.

In Abkehr von diesen ersten Planungen nach der Wiedervereinigung sowie Veränderung des Flächennutzungsplanes von 1994 verabschiedete der Senat nach zweieinhalbjähriger kontroverser Debatte am 18.5.1999 ein städtebauliches "Planwerk Innenstadt" als Leitlinie für die Neugestaltung und Verdichtung von ca. 30 km²  I. Dem maßgeblich vom früheren Senatsbaudirektor Hans Stimmann (* 1941) inspirierten Plan liegt die Idee der "kritischen Rekonstruktion" des alten Berlin zugrunde. Danach sollen in der City-Ost sowie City-West (CityCity) neue niedrigere Bauten an schmaleren Straßen entstehen, die am historischen Stadtgrundriß orientiert sind. So soll die I. bis zum Jahr 2015 von der City-West ( City) um den Breitscheid- und Ernst-Reuter-Platz bis zum AlexanderplatzAlexanderplatz erheblich verändert werden. Kritiker bezeichneten den Plan als "rückwärtsgewandte Utopie", die mit dem Bild des 18. ins 21. Jh. gehen wolle.

Quellen und weiterführende Literatur: Literaturquellen
Räumliches Strukturkonzept 1992/7, 11; Eickelpasch 1993/1421-1423; Kühne 1993/232-235; Peters 1995/283-300; Berliner Kurier v. 28. November u. 2. Dezember 1996, Berliner Morgenpost v. 18.5.1999

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