Berlin und insbesondere seine Innenstadtbezirke glichen 1945 einem Trümmermeer. Nach ersten Instandsetzungsarbeiten an Wohnungen, Schulen, Verwaltungsgebäuden und Geschäften begann dann nach der Gründung der DDR im Oktober 1949 mit dem Aufbaugesetz der Volkskammer der DDR (1950) der Wiederaufbau in Ost-Berlin. 1951 wurde das Nationale Aufbauprogramm verkündet, mit dem in Ost-Berlin zahllose freiwillige Aufbauhelfer Trümmermassen beseitigten und Baumaterial aufbereiteten. Das erste große Neubauvorhaben war die Errichtung der Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee). Nach 1962 begann die Umgestaltung des Berliner Stadtzentrums. Im Bezirk Mitte wurde ein zusammenhängender großstädtischer Straßenzug vom Brandenburger Tor über die Karl-Marx-Allee bis zum Frankfurter Tor geschaffen. Dazu gehörten die Bauten in der Straße Unter den Linden, die Gestaltung des Bebelplatzes und des Marx-Engels-Platzes (heute Schloßplatz), Gebäude des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, das Staatsratsgebäude , der Palast der Republik, der Fernsehturm, Bauten wie das Centrum-Warenhaus, das Haus des Lehrers, das Interhotel Stadt Berlin und die Wohnbauten in der Karl-Marx-Allee. Außerdem entstanden die Bauten auf der Fischerinsel und in der Leipziger Straße. Am 3. 2. 1976 wurde das Programm zur Entwicklung der Hauptstadt der DDR bis 1990 verbündet. Es sah vor, Ost-Berlin als politisches, wirtschaftliches und geistig-kulturelles Zentrum der DDR auszugestalten. Es orientierte auf den Wohnungsbau, die Rekonstruktion der Altbausubstanz und die Erhaltung bzw. den Wiederaufbau historisch und architektonisch wertvoller Bauten. Dazu gehörten u. a. der Raum Sophienstraße/Hackescher Markt, das Ensemble Lustgarten und Marx-Engels-Platz, der Platz der Akademie mit Schauspielhaus, Deutscher und Französischer Kirche, das Nikolaiviertel. Für die Ausgestaltung der Hauptstadt der DDR Berlin wurden ständig mehr Ressourcen und Arbeitskräfte aus den anderen Bezirken der DDR eingesetzt, die dort letztlich fehlten. Obwohl bedeutende Vorhaben realisiert werden konnten, trat der Widerspruch zwischen den anspruchsvollen Zielen des Programms der SED für Ost-Berlin und seiner tatsächlichen Realisierung in den 80er Jahren immer schärfer zutage. Vor allem die angestrebte Lösung der Wohnungsfrage wurde nicht erreicht. Bedeutsame Vorhaben dazu waren die Rekonstruktion und Instandsetzung der Wohngebäude am Arkonaplatz, in der Spandauer Vorstadt mit den Bauten am Hackeschen Hof und der Neuen Synagoge und die Erneuerung und Instandsetzung der Bauten an der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Torstraße).