Brandenburger Tor

Mitte (Dorotheenstadt),
Pariser Platz zwischen der Straße Unter den Linden und dem  Kontext: Großer Tiergarten Großen Tiergarten.

Dia-Serie Brandenburger Tor Das 65 m breite, 11 m tiefe und bis zur Spitze der Quadriga 26 m hohe B. gilt als Wahrzeichen von Berlin. Als Nachfolger des 1735 als Teil der  Kontext: Akzisemauer Akzisemauer errichteten Stadttores wurde es unter Friedrich Wilhelm II. (1744–1797) zwischen 1789 und 1791 errichtet. Am 6. 8. 1791 zog erstmals und ohne jegliche Feierlichkeiten die Wache am B. auf. Das nach dem antiken griechischen Vorbild der Propyläen der Akropolis von Athen gestaltete B. ist das Hauptwerk von Carl Gotthard  Kontext: Langhans d. Ä., Carl Gotthard Langhans und das erste bedeutende Werk des Berliner Klassizismus. Wie bei seinem Vorbild ist das eigentliche Tor von zwei Flügelbauten flankiert, die ursprünglich als Wache und Steuerhaus dienten, sie wurden 1867/68 durch Johann Heinrich  Kontext: Strack, Johann Heinrich Strack umgestaltet und um 90° gedreht, zu geöffneten Säulenhallen für den durchgehenden Fußgängerverkehr umgebaut. Der monumentale Sandsteinbau des B. besteht aus fünf 11 m tiefen Durchfahrten, die durch Mauern voneinander getrennt sind und deren Stirnseiten zur Straße Unter den Linden wie zum Tiergarten je sechs 14 m hohe dorische Säulen verdecken. So erscheint das Tor als imposantes Bauwerk, dessen Gebälk von sechs Säulen getragen wird, auf dem eine Attika folgt, deren mittlerer vorspringender, von einem Stufenbau eingefaßter Teil den Sockel für die bekrönende Quadriga bildet. Die Quadriga wurde 1790–1793 nach einem Modell Johann Gottfried  Kontext: Schadow, Johann Gottfried Schadows von den Kupferschmieden Jury und Köhler in Potsdam getrieben. Das Viergespann mit dem Triumphwagen der Siegesgöttin Victoria, 5 m hoch, wurde 1806 auf Befehl Napoleons (1769–1821) abgebaut und als Kriegsbeute nach Paris gebracht und erst 1814 wieder zurückgeführt. Nun erhielt es durch Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkel Eisernes Kreuz und Preußenadler auf der Posierstange. Der von der Krieg-Frieden-Thematik bestimmte bildhauerische Schmuck wurde gleichfalls unter Leitung Schadows gestaltet. Das B. symbolisiert wie kaum ein anderes Bauwerk preußisch-deutsche Geschichte, Macht und Gewalt, Sieg, Krieg und Niederlagen, Trennung, Vereinigung. Der triumphale Einzug Napoleons durch das B. im Jahre 1806 wurde zum Auftakt ähnlicher Triumph-Demonstrationen in der Folgezeit (1814, 1815, 1864, 1866, 1871, 1933, 1940). Nach schwerer Beschädigung des B. im II. Weltkrieg folgte in den Jahren von 1956 bis 1958 seine Wiederherstellung. 1961 wurde das B. durch seine Nähe zur  Kontext: Berliner Mauer Berliner Mauer für die Öffentlichkeit gesperrt. Am 9. November 1989 fiel die Mauer, und am 22. 12. 1989 wurde das B. der Öffentlichkeit freigegeben. Es steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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