Akzisemauer (auch Zoll- und Akzisemauer)

begrenzte nach außen die Berliner Vorstädte einschließlich der damaligen Erweiterungen Spandauer Vorstadt, Königstadt, Stralauer Vorstadt, Luisenstadt (benannt erst 1802), Friedrichstadt, Dorotheenstadt, Friedrich-Wilhelm-Stadt (benannt erst 1828).

Dia-Serie Akzisemauer Sie nahm in Mitte etwa folgenden Verlauf: Stresemannstraße, Ebertstraße, Kapelleufer, Alexanderufer, Robert-Koch-Platz, Hannoversche Straße, Torstraße. Zwischen 1734 und 1737 ließ  Kontext: Friedrich Wilhelm I., König in Preußen Friedrich Wilhelm I. die A. anlegen, um die seit 1667 praktizierte Erhebung von Einfuhrzöllen (Akzise) weiterhin zu ermöglichen und das Desertieren von Soldaten der Berliner Garnison zu verhindern. Sie bestand aus einer 4,20 m hohen Mauer aus Ziegeln, Abbruchsteinen und Kalksteinen, im Norden größtenteils in den ersten Jahrzehnten aus Palisaden. Erst zwischen 1787 und 1802 ersetzte eine Steinmauer, zum Teil etwas nach außen gerückt, die Palisaden. Der Umfang betrug erst 14,5, später 17 km. Die A. wies anfangs 14 Stadttore auf, von denen folgende sich im Bezirk Mitte bzw. an seiner Grenze befanden: Unterbaum (Alexander-, Kapelleufer),  Kontext: Brandenburger Tor Brandenburger Tor, Potsdamer Tor (Leipziger, Potsdamer Platz), Prenzlauer, Schönhauser, Rosenthaler, Hamburger und Oranienburger Tor (alle entlang der Torstraße). Wenige hundert Meter von der heutigen Bezirksgrenze entfernt, standen in der Greifswalder Straße das Bernauer Tor – seit 1810 Neues Königstor bzw. Königstor genannt – am Platz der Vereinten Nationen das Landsberger Tor und an der Karl-Marx-Allee/Friedenstraße das Frankfurter Tor. Später kamen noch vier weitere Tore hinzu, so in Mitte um 1835 am Robert-Koch-Platz das Neue Tor. Die A. fiel größtenteils zwischen 1866 und 1869. In dieser Zeit und wenige Jahre später beseitigte man auch die meisten Tore. Heute ist nur noch das Brandenburger Tor an seinem alten Platz erhalten. Von der A. existiert an der Hannoverschen Straße noch ein 1835/36 errichtetes Stück, das, in das Haus Nr. 9 eingebunden, unter Denkmalschutz steht. Fundamente der A. sind ausgegraben in der Stresemannstraße (Kreuzberg), wo auch eine Nachbildung zu sehen ist.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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