Lustgarten

Mitte (Alt-Cölln),
Straßenkarree Unter den Linden/Am Zeughaus/Bodestraße/Am Lustgarten.

Dia-Serie Lustgarten Der Platz trug seinen Namen von 1646 bis 1951, dann war er Teil des Marx-Engels-Platzes. Seit dem 1. 12. 1991 führt er wieder seinen historischen Namen. Der ursprünglich zum Berliner  Kontext: Stadtschloß Stadtschloß zählende Lustgarten gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Plätzen der Stadt. 1573 ließ Kurfürst Johann Georg (1525–1598) auf dem sumpfigen Gelände nördlich des Stadtschlosses einen Nutz- und Küchengarten anlegen, der auch als erster Botanischer Garten der Stadt gilt, jedoch im Dreißigjährigen Krieg wieder verwilderte. 1646 veranlaßte Kurfürst  Kontext: Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm an seiner Stelle die Anlage eines Lustgartens. Ausgestattet mit zahlreichen Statuen, Muschel- und Korallengrotten, Lusthäusern, Volieren und Wasserspielen, wurde der unter dem Großen Kurfürsten für die Öffentlichkeit zugängliche Garten zu einem beliebten Treffpunkt der Berliner Bevölkerung. Zu den bemerkenswerten Gebäuden des L. zählten das 1650 von Johann Gregor  Kontext: Memhardt, Johann Gregor Memhardt erbaute Lusthaus und das 1685 von Michael Mathias  Kontext: Smids, Michael Mathias Smids gestaltete Pomeranzenhaus.  Kontext: Friedrich Wilhelm I., König in Preußen Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) ließ den L. verfallen und benutzte ihn als Exerzierplatz. 1790 erfolgte eine Neubepflanzung. Von 1828 bis 1833 wurde der L. nach Entwürfen von Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkel – ab 1830 unter Beteiligung von Peter Joseph  Kontext: Lenné, Peter Joseph Lenné – neu gestaltet. 1834 wurde die  Kontext: Granitschale Granitschale vor dem  Kontext: Altes Museum Alten Museum übergeben. In der Folgezeit wurde der L. wiederholt umgestaltet. 1871 enthüllte man hier das  Kontext: Friedrich-Wilhelm-III.-Denkmal Friedrich-Wilhelm-III.-Denkmal. Im 20. Jahrhundert war der Platz Ort zahlreicher politischer Großkundgebungen und Aufmärsche. 1934/35 wurde der L. für diesen Zweck gepflastert. 1942 diente das Terrain zur Inszenierung der Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“, auf die eine Gruppe junger Antifaschisten um Herbert Baum (1912–1942) einen Brandanschlag verübte. Daran erinnert seit 1981 das  Kontext: Herbert-Baum-Denkmal Herbert-Baum-Denkmal am Rande des L. 1997/98 entfernte man die Pflasterung und begann, den Platz im Stil Schinkels und Lennés wiederherzustellen. Am 24. 9. 1999 wurde der Platz der Öffentlichkeit wieder übergeben. Die Bauplanung lag in den Händen von Wilnecker & Siegmann sowie des Ateliers Loide. Der L. ist ein Gartendenkmal. Unter Denkmalschutz stehen auch das gesamte Ensemble der  Kontext: Museumsinsel Museumsinsel und des  Kontext: Lustgarten Lustgartens sowie der  Kontext: Berliner Dom Berliner Dom.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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