Der U. wird nordöstlich begrenzt von der Indischen und nordwestlich von der Ungarnstraße; er hat eine Fläche von 55 433 m². 1906 nahm die Stadtgemeinde die seit 1859 bestehende Begräbnisstätte in Verwaltung. Sie war als Begräbnisplatz für die in der Charité verstorbenen Patienten gegründet worden. 1920 wurde nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit ein Teil des Geländes zur Beisetzung von Urnen hergerichtet. 1924 hin zur Indischen Straße erweitert, wurde der U. 19261931 von Liebchen und Gartenbaudirektor Schörner umgestaltet. Er wird bestimmt durch eine lindengesäumte Längsachse und zwei Nebenachsen. 1929 wurde die Urnenhalle, ein eingeschossiger Fachwerkbau, errichtet; der Haupteingang Seestraße/Müllerstraße, ein dreiflügeliger Mauerbau, entstand 1937, als der ehemalige Marktplatz an dieser Ecke einbezogen wurde. Auf dem landeseigenen U. befinden sich zwei Kriegsgräberanlagen. An der Stelle eines Sammelgrabs entstand eine Anlage für 295 Opfer der NS-Diktatur Euthanasie-Opfer, Tote aus Konzentrationslagern und in Plötzensee hingerichtete Oppositionelle, an die auch das Denkmal für die Opfer des Faschismus erinnert. 1953 wurde für die acht Opfer des 17. Juni, die in Westberliner Krankenhäusern starben, das Denkmal für die Opfer des 17. Juni errichtet. Ehrengräber auf dem U. erhielten Erika Heß, Albert Kayser, Friedrich Krüger (18961984; Stadtältester, Hauptschulrat), Karl Leid, Franz Possehl (19041974; Stadtältester), Gerhard Schlegel und Otto Schmirgal. Ihre letzte Ruhestätte fanden hier auch Paula Conrad, Rudolf Germer, Otto Lemm, Jonny Liesegang und Max Urich.