Schmirgal, Otto

* 15.12.1900 Bentschen,
† 24.10.1944 Brandenburg-Görden, Politiker.

Der Sohn eines Eisenbahnschaffners absolvierte eine Lehre als Rundschleifer. S., der seit 1925 der KPD angehörte, hatte ab 1927 eine Anstellung bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Er wohnte ab 1928 in der Ackerstraße 64. S. wurde von den Kollegen in den Betriebsrat der BVG gewählt und gehörte zu den Initiatoren des großen BVG-Streiks vom November 1932. Er war Mitglied der KPD-Fraktion des Preußischen Landtages. Vom August 1933 bis 1934 war er in den Konzentrationslagern Brandenburg und Esterwegen inhaftiert. Er schloß sich zu Beginn des Krieges der von Robert  Kontext: Uhrig, Robert Uhrig geleiteten illegalen Widerstandsorganisation an und leitete die illegale Betriebszelle in der Zahnradfabrik in Wittenau. Am 4. 2. 1942 wurde er festgenommen, war bis zu seinem Prozeß zuerst im  Kontext: Zellengefängnis Moabit Zellengefängnis Moabit, dann im Arbeitserziehungslager Wuhlheide inhaftiert und kam von dort ins Arbeitserziehungslager Großbeeren. Am 5. 9. 1944 wurde er mit Werner Seelenbinder (1904–1944), Johannes Zoschke (1910–1944) und zehn weiteren Angeklagten vom 5. Senat des „Volksgerichtshofes“, der in Potsdam verhandelte, zum Tode verurteilt. Auf Beschluß des Senats von 1952 erhielt er ein Ehrengrab auf dem Landeseigenen  Kontext: Urnenfriedhof Seestraße Urnenfriedhof Seestraße. Die Otto-Schmirgal-Straße in Lichtenberg erinnert an S.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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