Urich, Max

* 20.02.1899 Suhl,
† 21.06.1968 Berlin,
Gewerkschafter.

U. war Bevollmächtigter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes von Berlin und wurde für die SPD zum Stadtverordneten Berlins gewählt. Er war aktiv im illegalen Widerstandskampf für die vom NS-Regime zerschlagene und verbotene Gewerkschaft in Berlin tätig. Am 2. 5. 1933 wurde er zum erstenmal verhaftet. Nach seiner Entlassung organisierte er erneut gewerkschaftliche Aktionen der Metallarbeiter. Im März 1935 zum zweitenmal verhaftet, kam er ins Konzentrationslager Columbiadamm, wo er bis 1936 inhaftiert war. Trotz eines Freispruchs vor Gericht entließ man ihn nicht, sondern überführte ihn in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald. Im August 1939 wurde U. aus dem Konzentrationslager Buchenwald entlassen. Er unterhielt Kontakte zu Wilhelm Leuschner (1890–1944) und war aktiv an den Vorbereitungen des 20. Juli 1944 von seiten der SPD beteiligt. Nach dem Scheitern des Attentats auf Adolf  Kontext: Hitler, Adolf Hitler am 20. Juli 1944 kam U. wieder nach Buchenwald. Auf dem Transport in das Konzentrationslager Flossenbürg gelang ihm mit 43 anderen Häftlingen die Flucht. 1945 wurde U. als Bürgermeister in Thüringen eingesetzt. Dort wurde er später von den sowjetischen Militärbehörden verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Haftentlassung war er von 1955 bis 1963 Bezirksvorsitzender der SPD im Wedding. U. wohnte von 1915 bis 1933 in der Wiesenstraße 48, 1935 in der Bristolstraße 23, von 1936 bis 1943 Seestraße 38 und von 1952 bis zu seinem Tod in der Bristolstraße 19 im Wedding. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Städtischen  Kontext: Urnenfriedhof Seestraße Urnenfriedhof Seestraße. Die Max-Urich-Straße im Wedding wurde nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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