Leid, Karl (Carl)

* 02.12.1867 Arnstadt/Thüringen,
† 16.01.1935 Berlin,
Kommunalpolitiker.

L. wurde 1884 Gewerkschaftsmitglied und 1885 trat er der SPD bei. Er siedelte in den Kreis Niederbarnim um und wurde Vorsitzender der Ortsgruppe der SPD im Niederbarnim. Von dort zog er in den Wedding und wohnte in der Buttmann-, später in der Brunnenstraße. L. war Vorsitzender des sozialdemokratischen Wahlvereins des 6. Reichstagswahlkreises. Er arbeitete 1901 als Redakteur beim „Vorwärts“ und wurde 1902 in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Dieses Amt verlor er 1904, da gegen ihn wegen Majestätsbeleidigung ermittelt wurde. Nach seiner Verurteilung wurde er am 18. 5. 1905 erneut in das Stadtparlament gewählt, dem er ununterbrochen bis 1921 angehörte. L. gehörte zeitweilig der USPD an und war Redakteur ihres Organs „Freiheit“. 1919 erhielt er ein Mandat in der Preußischen Landesversammlung und war ab 1921 Mitglied des Preußischen Landtages. 1922 ging er zur SPD zurück. Er trat am 1. 4. 1921 sein Amt als Bürgermeister des Verwaltungsbezirks Wedding an. In dieser Zeit wohnte er in der Brunnenstraße 110. L. unterstützte besonders den Wohnungsbau und die Anlage von Parks, so auch des  Kontext: Volkspark Rehberge Volksparks Rehberge. Der Carl-Leid-Weg im Volkspark und eine Gedenktafel erinnern daran. Am 14. 3. 1933 wurde er vom NS-Regime aus seinem Amt entlassen. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext: Urnenfriedhof Seestraße Urnenfriedhof Seestraße.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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