Bendlerblock

Tiergarten,
(Tiergarten-Süd),
Stauffenbergstraße 11–14 (früher Bendlerstraße),
Reichpietschufer 72–76 (früher Königin-Augusta-Straße,
dann Tirpitzufer).

Dia-Serie Bendlerblock Als B. bezeichnete man ursprünglich nur einen Erweiterungsbau an der Bendlerstraße 11–13, der 1938 nach Entwürfen des Architektenbüros Krupp & Druckemüller erfolgte. Das Hauptgebäude am  Kontext: Landwehrkanal Landwehrkanal entstand 1911–1914 für die obersten Marinebehörden. Die Pläne für den Bau im Stil des Historismus, mit klassizistischen und barocken Elementen, lieferte das Architekturbüro Reinhardt & Süßenguth. In dem vom Reichsmarineamt, dem Admiralstab und dem Marinekabinett genutzten Komplex befanden sich u. a. die Arbeits- und Wohnräume von Alfred von Tirpitz (1849–1930). Nach dem I. Weltkrieg Reichswehrministerium, wirkten hier u. a. die Minister Gustav Noske (1868–1946), Kurt von  Kontext: Schleicher, Kurt von Schleicher, Werner von  Kontext: Blomberg, Werner Eduard Fritz von Blomberg sowie die Chefs der Heeresleitung Hans von  Kontext: Seeckt, Hans von Seeckt und Werner Freiherr von Fritsch (1880–1939). 1935 nahm im Gebäude das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) seinen Sitz. Ende April 1945 hatte hier der Kampfkommandant von Berlin, Helmuth Weidling (1891–1955), seinen Befehlsstand. Der B. war aber auch eine Arbeitsstätte des Widerstandskreises vom 20. Juli 1944 um Claus Graf  Kontext: Schenk von Stauffenberg, Claus Philipp Maria Graf Schenk von Stauffenberg und Ludwig  Kontext: Beck, Ludwig August Theodor Beck. Nach dem mißglückten Attentat wurden Schenk von Stauffenberg, Friedrich  Kontext: Olbricht, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter  Kontext: Mertz von Quirnheim, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von  Kontext: Haeften, Werner Karl von Haeften in der Nacht vom 20. zum 21. Juli im Hof standrechtlich erschossen. Ihrem Andenken ist die am 20. Juli 1968 eröffnete, und 1980 sowie 1989 neugestaltete Gedenk- und Bildungsstätte Deutscher Widerstand mit Dauerausstellung und Sonderschauen gewidmet. Im Hof des B. befindet sich das  Kontext: Ehrenmal für die Opfer des 20. Juli 1944 Ehrenmal für die Opfer des 20. Juli 1944. Das im Krieg stark beschädigte Gebäude wurde nach 1945 verschieden genutzt. Seit 1993 hatte der Bundesverteidigungminister im B. sein Berliner Büro; 1997 wurde ein Teil des Komplexes zweiter Amtssitz des Bundesministeriums der Verteidigung. Zu den Neuanlagen im Außenbereich gehören Landemöglichkeiten für Hubschrauber und ein Paradeplatz. Der B. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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