Als B. bezeichnete man ursprünglich nur einen Erweiterungsbau an der Bendlerstraße 1113, der 1938 nach Entwürfen des Architektenbüros Krupp & Druckemüller erfolgte. Das Hauptgebäude am Landwehrkanal entstand 19111914 für die obersten Marinebehörden. Die Pläne für den Bau im Stil des Historismus, mit klassizistischen und barocken Elementen, lieferte das Architekturbüro Reinhardt & Süßenguth. In dem vom Reichsmarineamt, dem Admiralstab und dem Marinekabinett genutzten Komplex befanden sich u. a. die Arbeits- und Wohnräume von Alfred von Tirpitz (18491930). Nach dem I. Weltkrieg Reichswehrministerium, wirkten hier u. a. die Minister Gustav Noske (18681946), Kurt von Schleicher, Werner von Blomberg sowie die Chefs der Heeresleitung Hans von Seeckt und Werner Freiherr von Fritsch (18801939). 1935 nahm im Gebäude das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) seinen Sitz. Ende April 1945 hatte hier der Kampfkommandant von Berlin, Helmuth Weidling (18911955), seinen Befehlsstand. Der B. war aber auch eine Arbeitsstätte des Widerstandskreises vom 20. Juli 1944 um Claus Graf Schenk von Stauffenberg und Ludwig Beck. Nach dem mißglückten Attentat wurden Schenk von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften in der Nacht vom 20. zum 21. Juli im Hof standrechtlich erschossen. Ihrem Andenken ist die am 20. Juli 1968 eröffnete, und 1980 sowie 1989 neugestaltete Gedenk- und Bildungsstätte Deutscher Widerstand mit Dauerausstellung und Sonderschauen gewidmet. Im Hof des B. befindet sich das Ehrenmal für die Opfer des 20. Juli 1944. Das im Krieg stark beschädigte Gebäude wurde nach 1945 verschieden genutzt. Seit 1993 hatte der Bundesverteidigungminister im B. sein Berliner Büro; 1997 wurde ein Teil des Komplexes zweiter Amtssitz des Bundesministeriums der Verteidigung. Zu den Neuanlagen im Außenbereich gehören Landemöglichkeiten für Hubschrauber und ein Paradeplatz. Der B. steht unter Denkmalschutz.