Mitte (Dorotheenstadt),
zwischen Brandenburger Tor und Unter den Linden.
Der P. wurde 1734 zur Erweiterung der Dorotheenstadt, der Friedrichstadt und zum Bau der Akzisemauer auf Anregung von Friedrich Wilhelm I. durch Oberbaudirektor Johann Philipp Gerlach (16791748) als Quarrée angelegt. Den Namen bekam er am 15. 9. 1814 nach den Befreiungskriegen zum Andenken an den Sieg über Napoleon. Der ca. 1,5 ha große Platz erhielt wie alle Torplätze eine Randbebauung. Hier wohnten im 19. Jahrhundert so bedeutende Persönlichkeiten wie der Dramatiker August von Kotzebue (17611819), der Jurist und preußische Staatsminister Friedrich Karl von Savigny (17791861) und der Komponist Giacomo Meyerbeer. Seit 1893 wohnte neben dem nördlichen Wachgebäude des Brandenburger Tores der Maler Max Liebermann. Im Arnimschen Palais am Pariser Platz, in dem der Dichter Achim von Arnim (17811831) aufwuchs, wurde 1907 die Akademie der Künste untergebracht. Die französische Botschaft befand sich an der Nordseite, die amerikanische Botschaft im Palais Blücher an der Südseite des Platzes. Von 1829 bis 1833 baute Karl Friedrich Schinkel am Pariser Platz für den Intendanten der königlichen Schauspiele, Wilhelm Friedrich von Redern (18021883), ein Palais, das trotz seiner Einordnung als Baudenkmal 1905 wieder abgerissen wurde. An seiner Stelle entstand das Hotel Adlon. Im II. Weltkrieg wurde die gesamte Bebauung des Platzes zerstört. Erhalten blieb ein kleines Hintergebäude des Hotels Adlon, das zuletzt von der Akademie der Künste der DDR genutzt wurde. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 verlor der Platz in der Mitte von Berlin an Bedeutung und wurde erst seit der Grenzöffnung im November 1989 wieder öffentlich zugänglich. 1993 beschloß der Senat, den P. in seinen alten Dimensionen wieder aufzubauen und erließ hierzu Gestaltungsvorschriften für die Bebauung. Als erstes Gebäude feierte 1997 das Hotel Adlon seine Einweihung. Weitere Gebäude folgten mit dem Haus Liebermann, Haus Sommer, Eugen-Gutmann-Haus der Dresdner Bank, der DG-Bank und der Botschaft Frankreichs sowie Wohn- und Geschäftshäusern. Der P. steht unter Denkmalschutz, wie auch das Brandenburger Tor und der Ausstellungsflügel der Akademie der Künste (Nr. 4).