Mitte (Friedrichstadt),
von der Mauerstraße über die Friedrichstraße zur Oberwallstraße.
Sie erhielt ihren Namen um 1709 nach dem am östlichen Ende dort seit dem 16. Jahrhundert gelegenen kurfürstlichen Jägerhof. Von 1958 bis 1991 trug die Straße den Namen Otto-Nuschke-Straße. Die J. gehörte zum Berliner Bankenviertel. Zeugen dafür sind die denkmalgeschützten Gebäude der Deutschen Bank, der Deutschen Revisions- und Treuhand AG (Nr. 1011), das Bankhaus Mendelssohn & Co., heute Sitz der Deutschen Handelsbank AG (Nr. 4950), das Bankhaus Ebeling, heute Weberbank und Botschaft der Griechischen Republik (Nr. 5455) sowie der Seehandlung, später von der Akademie der Wissenschaften genutzt (Nr. 22/23). In dem 1789 erbauten Haus Nr. 51, wohnte seit 1839 die Bankiersfamilie Mendelssohn. An das zerstörte Bankhaus von Adolf Jarislowsky erinnert eine Gedenktafel am Haus Nr. 69. Unter Denkmalschutz stehen weiterhin der Club von Berlin (Nr. 23), das Haupttelegraphenamt, heute Sitz der Deutschen Telekom (Nr. 4244), das Geschäftshaus (Nr. 9, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie die Häuser Nr. 111, 2033, 4260 sowie 6571. Die Häuser Nr. 2732 sind einbezogen in das SAT 1-Hauptstadtstudio. Mehrere Gedenktafeln erinnern an berühmte Bewohner der Straße, so an Sören Kierkegaard (Nr. 57), der hier mehrmals wohnte. Eine Tafel am Haus Nr. 22 weist auf das früher hier stehende Geburtshaus von Alexander von Humboldt hin und an den Salon von Rahel Varnhagen von Ense erinnert im Eingang des Hauses Nr. 54 eine Bronzetafel. In der J. stand auch das Geburtshaus von George Grosz (Nr. 63). Weiterhin lebten in der J. der Schriftsteller Willibald Alexis (Nr. 18), der Historiker Leopold von Ranke (Nr. 10), der Berliner Ehrenbürger Gustav von Rauch (Nr. 14) und der Schlosserlehrling Ernst Zinna (Nr. 4 B).