Mitte (Friedrichstadt),
Gebäudekomplex Jägerstraße 23 und Mauerstraße 24.
Der 1892/93 von Kayser & v. Großheim (Karl von Großheim und Heinrich Kayser) errichtete dreigeschossige Bau ist in seinem Grundriß winkelförmig angelegt. Typisch für die historisierende Gestaltung ist das Spiel mit den unterschiedlichen Stilen. Die Seitenfront zur Mauerstraße nimmt Anleihen bei der deutschen Renaissance und ist mit weißen Ziegeln und rotem Sandstein verkleidet. Die neobarocke Hauptfassade zur Jägerstraße gestaltete man mit Sandstein und einer reich ausgeschmückten Mittelachse. Das Haus war bis Ende des II. Weltkrieges Kommunikationsort der Mitglieder des Clubs von Berlin, einem vornehmen Herrenclub, dem führende Männer des Berliner Großbürgertums angehörten, wie Emil Rathenau, Werner von Siemens, Hjalmar Schacht (18771970), Reichsbankpräsident, die Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim, der Bildhauer Reinhold Begas. Nach dem II. Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus von dem 1945 gegründeten Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands (19581974 Deutscher Kulturbund, 19741990 Kulturbund der DDR) übernommen und wieder aufgebaut. Von 19471991 fungierte es als Haus des Kulturbundes, in dem der Club der Kulturschaffenden Johannes R. Becher, benannt nach dem ersten Präsidenten des Kulturbundes, sein Domizil hatte. Das denkmalgeschützte Haus ist heute Sitz der Landesvertretung Hamburgs.