Bankhaus Mendelssohn & Co.

Mitte (Friedrichstadt),
Jägerstraße 49–50.

Das zweigeschossige palaisartige Gebäude errichtete 1891–1893 das Architekturbüro Schmieden & Speer (Heino  Kontext: Schmieden, Heino Schmieden, Robert Speer (1849–1893) ) für das Bankhaus Mendelssohn & Co. Die Sandsteinfassade ist in historisierenden Formen gestaltet. In der ersten Etage zeigen Reliefs, die vorher in der alten Börse angebracht waren, Darstellungen aus Handel und Verkehr. Die Bank war 1795 von Joseph Mendelssohn (1770–1848) in der Spandauer Straße gegründet worden. Seit 1799 betrieb er das Geschäft zusammen mit Moses Friedländer als Mendelssohn et Friedländer in der Burgstraße 25, seit 1804 zusammen mit seinem Bruder Abraham (1776–1835) unter dem Firmennamen J. et A. Mendelssohn im  Kontext: Ephraimpalais Ephraimpalais. 1815 in die Jägerstraße 51 gezogen, nahm nach Rückzug Abraham Mendelssohns die Bank 1821 den Namen Mendelssohn & Fränkel an. 1838 wurde Abrahams Sohn Paul Mendelssohn Bartholdy (1812–1874) Teilhaber der Bank und führte gleichzeitig ein eigenes Bankhaus. Die Bank entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Privatbanken insbesondere durch Eröffnung des Auslandgeschäfts. 1888 übernahm der geadelte Franz von Mendelssohn (1829–1889) den Bankenvorsitz. Später führten die beiden Söhne Robert (1851–1917) und Franz von Mendelssohn (1865–1935) das Geldinstitut, das sich zur ersten Privatbank Berlins entwickelte. Das Bankhaus wurde 1938 arisiert und von der Deutschen Bank übernommen. Im April 1939 wurde das Gebäude an das Deutsche Reich verkauft. 1949 befand sich hier die Garantie- und Kredit Bank AG. Heute beherbergt es die Deutsche Handelsbank AG.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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