Virchow, Rudolf Ludwig Carl

* 13.10.1821 Schivelbein,
† 05.09.1902 Berlin,
Mediziner.

V. wirkte nach dem Studium an der Militärztlichen Akademie ab 1843 zunächst als Unterarzt an der  Kontext: Charité Charité und habilitierte sich 1847. Wegen seines Wirkens auf seiten der Demokraten in der 1848er Revolution vom Dienst suspendiert, ging er 1849 nach Würzburg. Er erhielt 1856 seine Rückberufung an die Charité, wo er ordentlicher Professor, Direktor des neugegründeten Pathologischen Instituts und Ordentliches Mitglied der  Kontext: Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften wurde. Daneben praktizierte er 1859 am Leipziger Platz 13. 1893/94 war V. Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität). V. war seit 1859 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, 1861 Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei und Mitglied des  Kontext: Preußisches Abgeordnetenhaus Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1880 bis 1893 Mitglied des  Kontext: Reichstag Reichstages. Er engagierte sich u. a. für die Stadtsanierung, die Verbesserung der Schulhygiene, eine Gefängnisreform und den Ausbau moderner Krankenanstalten. Von ihm kam 1872 auch der Vorschlag, das Moabiter Barackenlazarett zum  Kontext: Krankenhaus Moabit Krankenhaus Moabit zu entwickeln und die Initiative für den Bau des später nach ihm benannten  Kontext: Rudolf-Virchow-Kinderkrankenhaus Rudolf-Virchow-Kinderkrankenhauses. Er wohnte von 1864 bis 1902 in der Schellingstraße 10. 1891 wurde er Berliner  Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürger. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Kirchhof St. Matthäus (Schöneberg). Das  Kontext: Virchowdenkmal Virchowdenkmal auf dem Karlplatz und Gedenktafeln am nach ihm benannten  Kontext: Rudolf-Virchow-Klinikum Rudolf-Virchow-Klinikum für den Arzt und Politiker sowie an der  Kontext: Marschallbrücke Marschallbrücke für den Barrikadenkämpfer erinneren an ihn. Die Virchowstraße (Friedrichshain/Prenzlauer Berg), die Virchow-Oberschule (Marzahn) und das  Kontext: Langenbeck-Virchow-Haus Langenbeck-Virchow-Haus tragen seinen Namen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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