Mitte (Friedrichstadt),
Niederkirchnerstraße 5 (früher Prinz-Albrecht-Straße).
Ab 1892 entstand nach einem Entwurf von Friedrich Schulze im Neorenaissancestil ein fast quadratischer Bau mit vier Innenhöfen. Nach den Zerstörungen im II. Weltkrieg begann 1947 der Wiederaufbau. Projektiert von Hans Rey, wurden bis 1950 etwa 250 Büroräume wiederhergestellt. 1960 erfolgten Ausbauarbeiten unter Leitung von Kurt Tausendschön. Den Entwurf für den Umbau 1991–1993 erarbeitete die Architektengemeinschaft Rolf und Jan Rave (Federführung), Walter Krüger und Marina Stankovic. Trotz zahlreicher baulicher Veränderungen bewahrte das Haus im wesentlichen seine ursprüngliche Gestalt. Kolossalsäulen betonen den breiten Mitteltrakt. Die Sandsteinfassade ist mit allegorischen Figuren geschmückt. Das Gebäude, einst Sitz des P., der zweiten Kammer des Preußischen Landtages, ist durch einen langgezogenen Bau mit dem Preußischen Herrenhaus verbunden. Am 16. 1. 1899 kamen die Abgeordneten zu ihrer ersten Plenarsitzung in das Haus. Vom 30. 12. 1918 bis 1. 1. 1919 tagte im Kleinen Sitzungssaal der Gründungsparteitag der KPD. In der Weimarer Republik hieß die Institution Landtag. Nachdem am 18. 5. 1933 das Preußische Abgeordnetenhaus hier zum letzten Mal zusammengekommen war, lösten die Nationalsozialisten es am 30. 1. 1934 auf und etablierten vom 14. 7. 1934 bis 1935 hier den Volksgerichtshof. Dann wurde das P. dem Reichsluftfahrtministerium ( Detlev-Rohwedder-Haus) als Haus der Flieger angegliedert. Nach dem II. Weltkrieg nutzten das Gebäude zentrale Behörden der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR. So war hier anfangs der Sitz des Ministerrates unter Leitung von Otto Grotewohl und seines Stellvertreters Walter Ulbricht. Später diente das P. der Staatlichen Plankommission, seit 1961 auch den Grenztruppen der DDR. Am 29. 4. 1993 wurde das P. zum Sitz des Abgeordnetenhauses von Berlin. Als Parlamentspräsidenten wirkten hier von 1993 bis 1996 Hanna-Renate Laurien, von 1996 bis 1999 Herwig Haase, seither amtiert Reinhard Führer. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Ab 1892 entstand nach einem Entwurf von Friedrich 
Schulze 