Das private Theater mit heute 803 Plätzen, das die Tradition des hochkarätigen, anspruchsvollen Unterhaltungstheaters pflegt und in dem durch Film und Fernsehen bekannte Schauspieler auftraten und -treten, befindet sich dort, wo die Berliner Secession 1905 ihr zweites Ausstellungshaus hatte. Aus dessen mittlerem Ausstellungssaal entstand 1908 ein Saaltheater, das 1921 nach Plänen von Oskar Kaufmann zum T. umgebaut und am 6.10.1921 mit einem Stück von Curt Goetz eröffnet wurde. 1928 übernahm Max Reinhardt nach Ferdinand Bruckner (1891-1958) die Leitung - zusätzlich zur benachbarten "Komödie". Jedoch war das alte Gebäude zunächst abgebrochen worden, und Oskar Kaufmann erhielt den Auftrag für den Neubau, der dann - der Zuschauerraum im Boudoirstil mit expressionistischen Elementen - im Januar 1931 eröffnet wurde. Im Dezember desselben Jahres inszenierte Max Reinhardt hier die Berliner Erstaufführung von Bertolt Brechts und Kurt Weills (1990-1950) Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny". Nach Max Reinhardts Emigration und Enteignung 1933 übernahm 1934 Hans Wölffer (1904-1976) die Intendanz beider Bühnen. Kurzzeitig, 1935/36, leitete Agnes Straub (1890-1941) das T., das während dieser Zeit ihren Namen trug. Nach vereinfachter Instandsetzung des stark kriegsbeschädigten T. wurde es am 17.12.1947 wiedereröffnet; für kurze Zeit wurden die Räumlichkeiten vom Kino Gloria-Palast genutzt, und 1949-1963 befand sich hier die Spielstätte des Vereins der Freien Volksbühne, für den Erwin Piscator hier u. a. Rolf Hochhuths (* 1931) "Der Stellvertreter" zur Uraufführung brachte. Seit 1963 wieder T., übernahm erneut - bis 1976 - Hans Wölffer die Doppelintendanz des seit 1972 wie die Komödie in die Bebauung des Ku-damm-Karrees integrierten Theaters. Er profilierte das T. zu einer der führenden Bühnen Berlins und bot bestes Theater, von der anspruchsvollen Komödie über erstklassige Boulevardstücke bis zum Singspiel. Nachfolger wurden seine beiden Söhne Christian und Jürgen(* 1936) sowie seit 1996 der Enkel Martin Woelffer(* 1964).
Quellen und weiterführende Literatur: [ Kulturhandbuch, Komoedie.de
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