Mitte (Friedrichstadt),
beginnt am Leipziger Platz und endet am Spittelmarkt an der Gertraudenstraße.
Die Straße entstand 1688 beim Aufbau der Friedrichstadt und erhielt um 1700 ihren Namen mit Bezug auf die alte Heerstraße, die nach Leipzig führte. Die L. wurde ab dem 18. Jahrhundert mit repräsentativen Häusern und Palais bebaut. 1762 errichtete Johann Ernst Gotzkowsky hier seine Porzellanmanufaktur. In der Straße wohnten u. a. die Architekten Friedrich Gilly (Nr. 7) und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (Nr. 85), der Schriftsteller E. T. A. Hoffmann sowie die Berliner Ehrenbürger Heinrich von Gerlach (Nr. 110), Adolf Glaßbrenner (1810-1876) Geburtshaus Nr. 31; Ludwig Wilhelm Neumann (Nr. 28), Gustav von Rauch (Nr. 5) und Carl Friedrich Heinrich Graf von Wylich und Lottum (Nr. 2) sowie im Haus Nr. 3 ab 1825 die Familie von Felix Mendelssohn Bartholdy (18031847). An der Stelle des eingezogenen Dönhoffplatzes befinden sich eine Postsäule und die Spittelkolonnaden, über ihre Geschichte informiert eine Erinnerungstafel. Bis 1945 befanden sich im östlichen Teil der Straße zahlreiche Warenhäuser und Geschäfte, während zwischen Leipziger Platz und Wilhelmstraße eine Vielzahl von staatlichen Einrichtungen ihren Sitz nahmen, so das Preußische Kriegsministerium und das Reichspostamt mit Postmuseum. Von den Zerstörungen im II. Weltkrieg blieben nur wenige Gebäude verschont. Von 1972 bis 1982 verbreiterte man die Straße und bebaute sie zwischen Charlottenstraße und Spittelmarkt nach einheitlicher architektonischer Konzeption mit Wohnhäusern, in deren unteren Etagen sich Geschäfte befinden. Unter Denkmalschutz stehen in der L. neben den Spittelkolonnaden das Postmuseum (Nr. 1418), das für den Bundesrat umgebaute Preußische Herrenhaus (Nr. 34) und das Detlev-Rohwedder-Haus, Sitz des Bundesfinanzministeriums, (Nr. 56). Hier verweist eine Gedenktafel auf die Ereignisse des 17. Juni 1953. Denkmalgeschützt ist auch der Erweiterungsbau des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten (Nr. 125), der als einziges Gebäude auf der Nordseite, zwischen Wilhelmstraße und Leipziger Platz an die frühere Bebauung der Straße erinnert. Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen, als Zeugnisse für die L. als Geschäftsstraße, das Damenmodehaus Kersten & Tuteur (Nr. 36) und das WMF-Haus (Nr. 112). Ein Bodendenkmal ist das Straßenland zwischen Nr. 46 und Spittelmarkt mit Resten der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert.