Mitte (Friedrichstadt),
an der Französischen,
Markgrafen-, Mohren-, Jäger-,
Tauben- und Charlottenstraße.
Er gilt als einer der schönsten Stadtplätze Europas. Der Platz trug seinen Namen von 1799 bis 13. 7. 1950 und erhielt ihn wieder ab 1. 12. 1991, dazwischen hieß er Platz der Akademie. Teile des Platzes hatten zu unterschiedlichen Zeiten die Namen Mittelmarkt, Schillerplatz und Friedrichstädter Markt. Der Platz entstand mit der Anlage der Friedrichstadt Ende des 17. Jahrhunderts nach einem einheitlichen Bebauungsplan von Johann Arnold Nering. Da mehr als zwei Drittel der Bewohner der Friedrichstadt französischer Abstammung waren, wurden auf dem Platz zwei Kirchen errichtet, die den Ansprüchen der deutschen-reformierten Gemeinde und der französischen Gläubigen gerecht wurden. 1705 erfolgte die Fertigstellung der Französischen Kirche und 1708 die der Deutschen Kirche. Um 1710 entstanden am Marktplatz Ställe und ein Magazin für die dort stationierte berittene militärische Gardetruppe, das Kürassierregiment Gens d'armes, von der der Platz seinen Namen erhielt. 1773 wurde der Platz repräsentativ umgebaut. In diesem Zusammenhang erbaute Johann Boumann d. Ä. 1774-1776 das Französische Komödienhaus, während die beiden Kirchen nach einem Entwurf von Carl von Gontard und Georg Christian Unger mit zwei gleichen Türmen versehen wurden, die 1785 fertiggestellt waren. Neben dem Komödienhaus, das dann abgerissen wurde, baute Carl Gotthard Langhans 1800-1802 das Nationaltheater, das 1817 abbrannte. An dieser Stelle errichtete Karl Friedrich Schinkel von 1818 bis 1821 das Schauspielhaus. Ergänzt wurde die Gestaltung des G. durch das Schillerdenkmal von Reinhold Begas, das 1871 eingeweiht wurde. Im II. Weltkrieg wurden bei alliierten Bombenangriffen und den Kämpfen um Berlin die Kirchen und das Schauspielhaus zerstört. Erst 1976 begann man mit dem Wiederaufbau des Platzes. 1983 war die Französische Kirche, 1987 der Turm wiederhergestellt, 1984 konnte das Schauspielhaus wiedereröffnet werden, die Deutsche Kirche steht seit 1996 der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Das Ensemble G. steht unter Denkmalschutz.