Pieck, Friedrich Wilhelm Reinhold

* 03.01.1876 Guben,
† 07.09.1960 Berlin,
Politiker.

P., der seit 1894 in der Gewerkschaftsbewegung und in der SPD aktiv war, siedelte im Mai 1910 nach Berlin über. Er zählte 1916 zu den Gründungsmitgliedern der Spartakusgruppe, die sich in der Kanzlei Karl  Kontext: Liebknecht, Karl Paul Friedrich August Liebknechts in der Chausseestraße 121 versammelt hatten. Mit Gründung der KPD, 1919 im  Kontext: Preußisches Abgeordnetenhaus Preußischen Abgeordnetenhaus, wurde P. in deren Zentrale, ab 1926 in das Politbüro gewählt, die sich bis 1926 u. a. in der Rosenthaler Straße 38 und ab 1926 im  Kontext: Karl-Liebknecht-Haus Karl-Liebknecht-Haus befanden. Zwischen 1925 und 1933 leitete er mit Clara Zetkin (1857–1933) die „Rote Hilfe Deutschland“, die ihren Sitz in der Dorotheenstraße 35/37 hatte. Von 1921 bis 1928 und 1932/33 Mitglied des Preußischen Landtages und von 1929 bis 1933 Mitglied des Preußischen Staatsrates ( Kontext: Preußisches Herrenhaus Preußisches Herrenhaus) sowie der Berliner Stadtverordnetenversammlung, gehörte P. von 1928 bis 1933 dem Deutschen  Kontext: Reichstag Reichstag an. 1934 ging P. auf Beschluß der KPD ins Exil in die Sowjetunion. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde gemeinsam mit Otto  Kontext: Grotewohl, Otto Emil Franz Grotewohl im April 1946 auf dem Vereinigungsparteitag von KPD und SPD im  Kontext: Admiralspalast Admiralspalast zu einem der beiden Vorsitzenden der SED gewählt. Am 11. 10. 1949 wurde P. im damaligen Haus der Ministerien (heute  Kontext: Detlev-Rohwedder-Haus Detlev-Rohwedder-Haus) zum ersten Präsidenten der DDR gewählt. Diese Funktion übte er bis zu seinem Tod aus. Beigesetzt ist er auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg, Gedenkstätte der Sozialisten). In Mitte gab es mehrere Gedenktafeln für Wirkungsstätten von P., die nach 1990 entfernt wurden. Am  Kontext: Langenbeck-Virchow-Haus Langenbeck-Virchow-Haus erinnert eine Tafel daran, das P. hier von der Volkskammer zum Präsidenten der DDR wiedergewählt wurde.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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