Neugestaltung der Reichshauptstadt

bezeichnet den Gesamtplan,
den Albert  Kontext: Speer, <br>
Albert Berthold Konrad Hermann Speer im Auftrag Adolf  Kontext: Hitler, <br>
Adolf Hitlers als Generalbauinspektor ab 1937 für Berlin entwarf.

Hierbei sollte die Stadt im Sinne der NS-Ideologie als Welthauptstadt Germania mit Schwerpunkt in den Bezirken Mitte und Tiergarten umgebaut werden. Um Platz für die Neubauten zu schaffen, war der Abriß von ca. 54 000 Wohnungen vorgesehen. Fast alle Projekte blieben unvollendet, 1942 wurde jede Bautätigkeit eingestellt. Kern des Plans war ein das neue Zentrum von Berlin dominierendes Hauptachsenkreuz von breiten Straßen, an denen repräsentative Gebäude errichtet werden sollten. So war im  Kontext: Spreebogen Spreebogen die Große Halle geplant, die als größtes Bauwerk der Welt eine Seitenlänge von 315 m und eine Höhe von 290 m haben sollte. Weiterhin sollte an der Nord-Süd-Achse unweit der Potsdamer Brücke ein Runder Platz entstehen. Hier begann man im Juni 1938 mit dem Bau des Hauses des Fremdenverkehrs, dessen Ruine erst 1961–1963 abgerissen wurde. 25 Gebäude mußten allein diesem Projekt im Tiergartenviertel weichen. Auch das Vorhaben, alle Gesandtschaften und diplomatischen Vertretungen in einem neuen Diplomatenviertel zu konzentrieren, blieb in den Anfängen stecken. Ausgeführt wurden die Botschaften Dänemarks, Italiens, Japans, Jugoslawiens, Norwegens, der Schweiz (zerstört) und Spaniens. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden auch die Skulpturen der  Kontext: Siegesallee Siegesallee abgebaut und an der Großen Sternallee wieder aufgebaut. Die Ost-West-Achse im Bereich der heutigen Straße des 17. Juni wurde verbreitert und der Große Stern umgestaltet. Hierbei wurden die  Kontext: Jagdgruppen Jagdgruppen (Skulpturen) entfernt und die  Kontext: Siegessäule Siegessäule, das  Kontext: Bismarckdenkmal Bismarckdenkmal, das  Kontext: Moltkedenkmal Moltkedenkmal und das  Kontext: Roondenkmal Roondenkmal vom Königsplatz (heute Platz der Republik) hierher versetzt. Zudem waren u. a. der Umbau und die Erweiterung der  Kontext: Museumsinsel Museumsinsel geplant. Um Platz für neue Museumsbauten zu schaffen, sollten das Wohnviertel zwischen Friedrich-, Johannis- und Oranienburger Straße sowie Teile der Universitätskliniken am Nordufer der Spree abgerissen und das Schloß Monbijou in den Schloßpark Charlottenburg verlagert werden. Konzipiert waren Museen für die Kunst des 19. Jahrhunderts, für die ägyptische und vorderasiatische Sammlung, ein Germanisches Museum und ein Völkerkundemuseum (auch als Rassekundemuseum bezeichnet) zwischen  Kontext: Bahnhof Friedrichstraße Bahnhof Friedrichstraße und Museumsinsel sowie die Erweiterung des  Kontext: Zeughaus Zeughauses.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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