Tiergarten; war der Name einer heute nicht mehr existierenden 750 m langen Prachtallee im südöstlichen Teil des Großen Tiergartens zwischen dem Platz der Republik (früher Königsplatz) und dem Kemperplatz.
Die S. wurde 1873 als Sichtachse für die Siegessäule errichtet und zwischen 1895 und 1901 mit 32 je 2,75 m hohen Standbildern fast aller brandenburgisch-preußischen Herrscher sowie 64 Büsten versehen. An der Anfertigung der Skulpturen waren unter Leitung von Reinhold Begas 27 Bildhauer beteiligt. Unter der Bevölkerung wurde die S. despektierlich als Puppenallee bezeichnet. Da der S. in Albert Speers Planungen für die Neugestaltung der Reichshauptstadt eine zentrale Funktion zugedacht war, wurden die Denkmalgruppen 1938 verlegt (Große Sternallee). Im II. Weltkrieg erheblich beschädigt, wurde die S. 1947, gemäß von der Alliierten Kommandantur angeordnetem Magistratsbeschluß, abgerissen. Die Figuren konnten gerettet, 1979 geborgen und ins Kreuzberger Lapidarium zur Aufbewahrung überstellt werden.