Stralau

Friedrichshain,
Landzunge zwischen  Kontext: SpreeSpree und Rummelsburger See mit gleichnamiger Ansiedlung.

Dia-Serie Stralau Die erste indirekte Erwähnung des Namens Stralow findet sich in einer Urkunde vom 29.07.1240. Den ersten direkten Hinweis auf das Fischerdorf Stralau gibt es mit einer Urkunde vom 24.05.1288. Markgraf Otto V. (nach 1244–1298) legte hier die Grenze zwischen Berlin und dem Dorf Rosenfelde (heute Friedrichsfelde) mit dem Stralowschen Damm (heute Markgrafendamm) neu fest. Stralau ist einer der ältesten Siedlungskerne Berlins. Die Halbinsel war schon in der Steinzeit besiedelt, dann in frühgeschichtlicher Zeit germanisch, später slawisch. 1358 erwarb der Berliner Rat das Dorf. Im frühen 13. Jahrhundert befand sich das Dorf noch gegenüber der heutigen Kirche (heute Tunnelstraße 38-47). Durch den Mühlenstau in Berlin-Cölln seit Mitte des 13. Jahrhunderts kam es jedoch zu Überschwemmungen, so dass das Dorf noch im selben Jahrhundert nach Norden verlegt wurde. Die Hofstellen des Fischerdorfes lagen auf den heutigen Grundstücken Alt-Stralau 13-24. Das Berliner Stadtbuch von 1397 verzeichnete für das Fischerdorf elf Höfe. Die spätgotische  Kontext: Dorfkirche StralauKirche und der  Kontext: Kirchhof StralauFriedhof sind die letzten sichtbaren Zeugnisse des alten Fischerdorfes. Die Überlieferung und der Nachweis von Gehöften sowie zweier mittelalterlicher  Kontext: Burganlagen StralauBurganlagen sind Zeugnisse der deutschen Besiedlung im Mittelalter. Die erste bekannte Zahl von 76 Einwohnern stammt aus dem Jahre 1734. Sie blieb in etwa bis 1815 konstant. Mit der durch die Stein-Hardenbergschen Reformen gewährten Gewerbefreiheit entwickelte sich nach 1810 Ackerbau und Viehzucht. Die verstärkte Ansiedlung von Industrie und der Bau von Wohnquartieren änderten den ländlichen Charakter. 1902 war für das Gebiet nördlich der Straße Alt-Stralau ein Parzellierungsplan aufgestellt worden, mit dem sich der Wandel vom Vorort zur städtischen Besiedlung vollzog. Die Bebauung der Kracht-, Bahrfeldt- und Friedrich-Junge-Straße zwischen 1904 und 1912 bedeutete das Entstehen eines ausgedehnten Mietshausviertels mit Industrie- und Gewerbequartieren im Eingangsbereich der Halbinsel. Seit Ende des 18. Jahrhunderts machte der Stralauer  Kontext: FischzugFischzug die Halbinsel bis Berlin hin bekannt und lockte jährlich Schaulustige dorthin. Ende des 19. Jh. hatten Industrie und Dienstleistungen aus dem alten Fischerdorf ein dichtbewohntes Quartier gemacht, das in den 1920er Jahren über 5000 Bewohner hatte. Trotzdem blieb die Wiege des Berliner Segelsports ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner. Heute entsteht hier mit der  Kontext: Wasserstadt Rummelsburger BuchtWasserstadt Rummelsburger Bucht eine der schönsten Berliner Wohngegenden. Zu den denkmalgeschützten Zeugnissen Stralaus gehören: Teile der  Kontext: Teppichfabrik M. Protzen & SohnTeppichfabrik M. Protzen & Sohn, der  Kontext: Glaswerke StralauGlaswerke Stralau, der  Kontext: Engelhardt-Brauerei (Flaschenturm)Engelhardt-Brauerei und der  Kontext: Speicher der PalmkernölfabrikSpeicher der Palmkernölfabrik.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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