Friedrichshain, Stralau, Am Speicher 11/Alt-Stralau 45.
Die Palmkernöl- und Schwefelkohlenstofffabrik der Firma Rengert & Co. (Paul Rengert) wurde 1881 zur Gewinnung von Pflanzenöl aus Palmkernen und anderen ölhaltigen Samen und Früchten gegründet. Das Rohmaterial stammte damals aus den deutschen Kolonien in Westafrika und bildete den Ausgangspunkt für die Margarineherstellung. Die Fabrik gehörte zu den ältesten Industriebetrieben auf der Halbinsel Stralau und stellte den für die Ölgewinnung benötigten Schwefelkohlenstoff für den eigenen Bedarf und für den Handel selbst her. Das Speichergebäude wurde 18831885 nach Plänen des Architekten Albert Diebendt direkt am Wasser mit eigenem Schiffsanlegeplatz errichtet und ist das einzige erhaltene Gebäude der ehemals großen Fabrikanlage. Bereits 1899 ging die Palmkernöl- und Schwefelkohlenstofffabrik in Konkurs, weil neue Technologien die Rengertsche Fabrik unrentabel werden ließen. Bis 1921 wechselten die Besitzer mehrfach, dann übernahm die Viktoriamühle die Anlage als Getreidespeicher. Nach 1945 gehörte die Fabrik zu den Berliner Osthafenmühlen. Bis 1990 wurde hier Getreide gelagert und Tierfutter hergestellt. Danach wurde der Betrieb stillgelegt. Das Speichergebäude steht unter Denkmalschutz.