Ermisch, Richard

* 17.6.1885 Halle/Saale,
† 7.12.1960 Berlin,
Architekt.

E. besuchte ab 1903 die Baugewerbeschule in Erfurt. 1906 kam er nach Berlin und war ab 1907 unter Stadtbaurat Heinrich  Kontext zu: Seeling HeinrichSeeling als Architekt beim Hochbauamt der städtischen Bauverwaltung in Charlottenburg tätig. 1910 übernahm er die Leitung der Entwurfsabteilung für Krankenhausbauten. 1921 ernannte Charlottenburg E. zum Baurat. Ab 1923 war er in der Berliner Bauverwaltung tätig und leitete ab 1924 deren Entwurfsabteilung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Stadtbaudirektor Dezernent des Amtes für Stadtraumgestaltung beim Berliner Magistrat. 1950 schied er aus dem Amt aus. Er errichtete in Berlin u. a. Wohnhäuser in Mitte und Spandau, einen Schlachthof in Prenzlauer Berg (Pankow) und das Strandbad Wannsee (Steglitz-Zehlendorf). 1907 bis 1909 baute er die Gemeinde-Doppelschule Sybelstraße 20/21 (heute  Kontext zu: Pommern OberschulePommern-Oberschule). 1912 bis 1916 führte E. Erweiterungsbauten am Krankenhaus Westend, heute  Kontext zu: DRK Kliniken WestendDRK-Kliniken Westend aus. Er errichtete zwei lang gestreckte Pavillons und die Blumenhalle. 1934 bis 1936 baute E. auf dem  Kontext zu: MessegelaendeMessegelände am heutigen Hammarskjöldplatz die Messehallen 12 und 16-20, die 35 m hohe, monumentale Ehrenhalle (heute Halle 19), an die zwei jeweils 100 m lange Hallen anschlossen (Halle 18 und 20) und die so genannte Gläserne Galerie am  Kontext zu: FunkturmFunkturm. 1937 bis 1939 leitete er den Abriss und Neuaufbau der  Kontext zu: Charlottenburger BrueckeCharlottenburger Brücke. Zusammen mit Ernst Runge (* 1890) baute er 1950 das  Kontext zu: Geschaeftshaus Tauentzienstrasse 16Geschäftshaus Tauentzienstraße 16/Ecke Marburger Straße 18. 1953 entstand nach seinen Entwürfen ein Wohn- und Geschäftshaus an der Wilmersdorfer Straße 135/Ecke Bismarckstraße. E. wohnte ab um 1915 bis 1943 Havelstraße 9 (heute Arcostraße) und nach dem Zweiten Weltkrieg Kuno-Fischer-Straße 19. E. liegt auf dem  Kontext zu: Friedhof Krematorium WilmersdorfFriedhof Wilmersdorf, Berliner Straße begraben.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Berlinische Lebensbilder Baumeister ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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